1. Tag – So 07.07.2019: Anreise

Unsere kleine Reisegruppe fliegt am Nachmittag von München nach Dublin. Ich bin bereits vorgeflogen, von Düsseldorf aus, und wieder mal mit Eurowings, "Hase und Igel", alles bestens! Jetzt bin ich zwar gut 2 Stunden früher in Dublin als die Gruppe, habe mir aber eine Tagesreise mit Zwischenaufenthalt und Umsteigen in München erspart - und kann zur Einstimmung auf unsere Reise durch den Norden Irlands schon mal im "The Angels' Share" auf dem Airport ein Guinness trinken. Murphy's haben sie leider nicht.

Für Stout- Newbies: Beide Biere sind Stouts, schwarze, obergärige Biere mit einem Alkoholgehalt von 4 % bis 4,5 % und einer cremefarbenen Schaumkrone, die durch Zugabe von Stickstoff entsteht. Der Hauptunterschied der beiden Stouts besteht wohl darin, dass Guinness eher herb ist während Murphy's etwas malziger und milder schmeckt. Geschmacklich dazwischen liegt das Beamish Stout. Guinness kommt aus Dublin, Murphy`s und Beamish aus Cork. Alle Stout- Biere sollte man normalerweise nur "on the tap", also "draught", frisch gezapft, geniessen. Als Flaschenbier schmecken sie (mir) nicht. Eine Innovation ist da die Dosenbier- Variante mit der Stickstoffkapsel, die mit der erzeugten Schaumkrone annähernd ein gezapftes Stout simuliert. Aber bitte keinen Glaubenskrieg wegen der Stoutsorten! Sláinte - Zum Wohl!

Das Vereinigte Königreich (United Kingdom /UK) ist ein souveräner Staat, der zum Zeitpunkt unserer Reise noch offizielles Mitglied der EU ist. Das UK setzt sich zusammen aus den Ländern England, Schottland, Wales und Nordirland. Großbritannien (Great Britain) umfasst hingegen nur die Länder der großen britischen Insel, also England, Schottland und Wales.

Die Republik Irland gehört zu keiner dieser Ländergemeinschaften, deren Namen häufig fälschlicherweise als Synonym füreinander gebraucht werden. Irland ist verwaltungstechnisch in 31 Countys (Grafschaften) aufgeteilt.

Nordirland existiert als Teil des United Kingdoms seit der Teilung Irlands 1921. Zwischen den Briten und den Iren gibt es einen 850 Jahre alten Konflikt, der im 12. Jh. mit der Eroberung der irischen Insel durch englische Normannen begann. Die Besatzer nahmen den Einheimischen das Land weg und vertrieben sie in den kargen Westen der Insel. Später dann, im 17. Jh., siedelte die britische Krone anglikanische und presbyterianische Siedler (Protestanten) aus England und Schottland im Nordosten an, dem heutigen Nordirland. Mit dieser Zwangsbesiedelung nach kolonialem Muster, den sogenannten Plantations, begann ein bis heute andauernder Konflikt zwischen den protestantischen Unionisten (oder Royalisten) und den katholischen Republikanern (oder Nationalisten). Die Ursache des Nordirlandkonfliktes hat nach Meinung von Historikern primär seine Wurzeln in der historischen britischen Kolonialpolitik.

Ulster ist der Name für die nördlichen Grafschaften Irlands. Es umfasst die heutigen Countys Donegal, Cavan und Monaghan der Republik Irland und alle Distrikte Nordirlands. Häufig wird das seit 1920 geteilte Ulster fälschlich als Synonym für das britische Nordirland verwendet. Die korrekte Bezeichnung wäre wohl "British Ulster". Der Name der Region geht zurück auf das uralte Königreich Uladh aus dem 4. Jh.

Wir werden von unserem Reiseleiter Wolfgang Lolies am Airport in Dublin begrüßt. Wolfgang ist gebürtiger Deutscher mit irischem Pass und lebt schon seit vielen Jahre in Irland. Gemeinsam fahren wir jetzt nach Norden und passieren die Grenze nach Nordirland /UK. Wir haben eine Rundreise des Veranstalters RV Touristik, München, gebucht.

Noch ist die Grenze offen, noch sind sowohl die Republik Irland als auch das Vereinigte Königreich in der EU. Die offene Grenze war bisher ein Garant für die Erhaltung des Friedens auf der Insel. Aber was passiert in naher Zukunft unter dem neuen Premier Boris Johnson und bei einem "harten Brexit"? Wolfgang gibt uns erste Informationen über die Hintergründe des immer noch schwelenden Nordirlandkonfliktes. Es sind Insider- Informationen, Wolfgang war damals Zeit- und Augenzeuge der Unruhen.

Pünktlich zum Dinner erreichen wir nach 2- stündiger Fahrt unser Hotel im Süden von Belfast, das Malone Lodge Hotel, ein hübsches, gemütliches Haus, das mitten im Straßenzug eines Wohnviertels liegt.

Die Briten lieben Teppiche in jedem Raum und so sind auch fast alle älteren Hotels eingerichtet. Selbst in den Bädern findet man manchmal Teppichboden - ein Paradies für Mikrobiologen! Das ist bei den nordirischen Hotels auf unserer Rundreise aber nicht der Fall. Glück gehabt.


2. Tag – Mo 08.07.2019 UK: Belfast

Wenn man durch die Strassen in der Stadtmitte von Belfast fährt, spürt man fast nichts mehr von den schlimmen Zeiten des Nordirlandkonfliktes in den 70er und 80er Jahren. Nur in den Vororten wird einem durch die vielen "Murals", die Wandzeichnungen, bewußt, dass das Leben hier spannungsgeladen war und teilweise noch ist. Religiöse und politische Ausrichtung bestimmte das Leben der Iren, schwarz oder weiß, kein Graubereich. Diese Zeit ist der Hintergrund des melancholischen Songs "Belfast Child" von den Simple Minds, eine atmosphärische Beschreibung der Stimmung im Belfast jener Zeit. Zu den Murals gibt es einen jährlich neu aufgelegten Stadtplan, der deren gezieltes Auffinden erleichtert.

Wir unternehmen einen kurzen Rundgang durch das protestantische Viertel, vorbei an den 8 bis 12 m hohen Peace Walls, die das Hinüberwerfen von Molotowcocktails und unerwünschten "Besuch" feindlicher Gruppen verhindern sollten. Sie trennen bis heute die Stadtteile von Loyalisten und Republikanern, ihre Tore werden nachts aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Wir sehen bis zu 20 m hohe Scheiterhaufen aus Holzpaletten und Altreifen, auf denen immer am 12. Juli Flaggen und Symbole der Katholiken bzw. der Republik Irland verbrannt werden. Das ist die "Bonfire Night" in Belfast. Im August zünden dann die katholischen Republikaner ihrerseits "Freudenfeuer" an, auf denen der Union Jack verbrannt wird. Das alles wirkt auf uns sehr befremdend, geradezu wie mitten im Bürgerkrieg. Auch die stationären Einrichtungen zur Mediations- Vermittlung zwischen den verfeindeten Parteien sind uns fremd.

Mit dem Bus geht es weiter zum im Norden liegende Belfast Castle aus dem Jahr 1870, erbaut als Herrenhaus im schottisch- freiherrlichen Stil. Vom 120 m hohen Hugels Cave Hill hat man einen guten Ausblick über die Stadt und die Bucht Belfast Lough. Das aus dem Berg herausragende McArts Fort wird von Einheimischen wegen seiner Ähnlichkeit mit einem Männergesicht auch "Napoleons Nase" genannt.

Gegen Mittag legen wir in der Stadtmitte eine Pause ein - zum Bummeln, Shoppen oder für ein kleines Lunch. Aber zunächst besichtigen wir die riesige Eingangshalle der City Hall mit ihren zeitgeschichtlichen Buntglasfenstern, die Szenen der großen Hungersnot, der Auswanderung und der Unruhen zeigen. Das Gebäude aus dem Jahr 1909 mit seiner 53 m hohen zentralen Kuppel ist wohl eines der beeindruckendsten Rathäuser der Welt.

Ich habe Hunger und besuche das Restaurant "Granny Annies Kitchen". Dort esse ich eine wirklich gute Seafood Chowder und etwas von dem weniger guten Caesar Salad. Ich sollte es noch feststellen: Hier mag man Salate, die mit viel Mayonnaise erschlagen werden... Eins vorweg: Die Kochkunst der Iren ist insgesamt eher bescheiden, auch wenn es das eine oder andere Sternerestaurant auf der Insel gibt, genau gesagt in 2019 eines mit 2 Sternen (Patrick Guilbaud in Dublin) und zwölf mit 1 Stern. In Nordirland wurde aktuell kein Esstempel vom Guide Michelin gekrönt. Zum Vergleich: bei uns in Deutschland gibt es 309 Sternerestaurants.

Am Nachmittag steht der Besuch des Titanic Belfast – Besucherzentrums auf dem Programm, eine Mischung aus Museum und Erlebnispark. Dieser Komplex ist die größte Touristenattraktion der irischen Insel. Das futuristische Hauptgebäude steht vor den Trockendocks der Olympic und der Titanic und sieht aus wie eine Kreuzung aus Schiffsbug und Eisberg... Es wurde im April 2012 zum 100-jährigen Jubiläum des Stapellaufs und des tragischen Untergangs der Titanic eröffnet. Der Oceanliner wurde auf See nur zwei Wochen alt.

Auf sechs Etagen wird dem Besucher die Geschichte des riesigen Passagierdampfers von der Planung und dem Bau bis zum Untergang mit den modernsten Museumstechniken nahegebracht. Der Besucher kann beim Shipyards Ride mit Gondeln in den Schiffsbauch hinunterfahren, die Hitze des Stahls fühlen und die Nietpistolen bei der Arbeit hören. Der Höhepunkt ist eine virtuelle Aufzugsfahrt durch das ausgebaute Schiffsinnere. Ich glaube fast das Geländer der prunkvollen Freitreppe anfassen zu können. Wirklich sehr realistisch und beeindruckend! Der Besuch dieses Erlebnismuseums ist absolut empfehlenswert.

Die RMS Titanic startete ihre Jungfernfahrt nicht in Belfast, sondern in Southhampton. Von dort ging es über Cherbourg nach Queenstown, dem heutigen Cork (oder Cobh), wo hauptsächlich Auswanderer in die dritte Klasse zustiegen. Am 11. April 1912 lief der riesige Passagierdampfer der britischen Reederei White Star Line mit dem Ziel New York aus, wo er nie ankam. Was weniger bekannt ist: Auf der ersten und letzten Fahrt der Titanic war nur gut die Hälfte der Passagierunterkünfte besetzt.

Der Oceanliner wurde in Belfast auf der Werft von Harland & Wolff als Linienschiff für die Nordatlantik- Überquerung gebaut und war bei seiner Indienststellung das größte Schiff der Welt. Wegen der hohen Opferzahl zählt der Untergang der Titanic zu den größten Katastrophen der Seefahrt. 1.514 der über 2.200 an Bord befindlichen Personen kamen in den eisigen Fluten des Nordatlantik vor Neufundland ums Leben.

Jahrzehntelang war es in Belfast verpönt, den Namen des Unglücksdampfers in den Mund zu nehmen, so sehr wurde der Untergang als Schmach für die Stadt empfunden. Erst mit der Entdeckung des Wracks 1985 und dem sensationellen Erfolg des Hollywood- Films 1997 ahnte man in Belfast, dass man mit dem Mythos um den havarierten Ozeanriesen richtig Profit machen kann und setzte alles auf die Titanic- Karte.


3. Tag – Di 09.07.2019 UK: Giant's Causeway – Bushmills Distillery – Derry (F, A)

Wir verlassen Belfast über die Antrim Coast Road Richtung Norden. Die spektakuläre, schmale Küstenstraße windet sich über eine Länge von 40 km am Fuße der Klippen von Larne bis Derry. In Carnlough, einem kleinen Dorf mit altem Hafen aus dem 19. Jh., legen wir einen Stopp ein. Wolfgang spricht immer von "Händewaschen". Diese Umschreibung für eine Pinkelpause habe ich noch nie gehört.

Carnlough's Hafen wurde von dem Besitzer naher Kalksteinbrüche gebaut und über eine Eisenbahnlinie mit dem Betrieb verbunden. Nach einer kürzlich erfolgten Renovierung dient der Hafen jetzt als Liegeplatz für Sportboote und kleine Fischerboote. In Carnlough wurden übrigens Sequenzen für die Fantasy- Fernsehserie "Game of Thrones" gedreht.

Weiter geht es zum Giant's Causeway, der zu den Weltnaturwundern zählt. Diese spektakuläre Felsformation aus Tausenden von Basaltsäulen entstand vor etwa 60 Millionen Jahren durch Vulkanausbrüche, die geschmolzenen Basalt an die Oberfläche beförderten. Beim Abkühlen bildeten sich die hexagonalen Säulen. Ähnliche Säulen habe ich im Norden Namibias bei Twyfelfontein gesehen. Dort werden sie "Orgelpfeifen" genannt. Unser Weg führt über den Giant's Causeway Blue Trail direkt zu dem Naturwunder. Über deren Entstehung berichtet eine nette Sage:

Danach lebte an der irischen Küste im County Antrim ein gutmütiger Riese namens Finn MacCool. Hinter dem Meer auf der schottischen Seite wohnte der Riese Benandonner. Er war viel größer und stärker als Finn. Die beiden Riesen kannten sich nicht, aber sie verabredeten einen Wettkampf. Damit Benandonner zu ihm gelangen konnte, bot Finn an, einen Felsendamm zwischen den beiden Inseln zu bauen. Gesagt, getan, er meißelte sechseckigen Säulen aus dem Basalt und baute damit einen kunstvollen Steg bis hinüber nach Schottland. Die Arbeit war so anstrengend, dass er am Abend in einen tiefen Schlaf fiel. Seine Frau, die Riesin Oonagh, fand ihn am Morgen immer noch im Tiefschlaf vor. Da hörte sie stampfende, donnernde Schritte. Es war Benandonner, der Riese aus Schottland, der über den Damm das irische Festland erreicht hatte. Oonagh erkannte sofort, dass Finn chancenlos gegen ihn sein würde, bedeckte schnell ihren schlafenden Mann mit Babysachen und legte ihn in eine Wiege. Als Benandonner den schlafenden Finn entdeckte, hielt er ihn für dessen Sohn. Voller Panik stürzte er zurück über den Damm nach Schottland. Wenn schon das Baby so groß war, wie groß sollte dann erst sein Rivale Finn sein... Benandonner zerstörte den Damm damit Finn nicht zu ihm gelangen konnte. Heute existieren nur noch die Enden in Irland und auf der Staffa Insel in Schottland.

In der Bushmills Distillery, einer der ältesten Whiskeybrennereien der Welt mit einer mehr als 400-jährigen Tradition, erfahren wir einiges über den irischen Whiskey, "uisce beatha" genannt, das Wasser des Lebens. Dieser wird traditionell dreimal im Pot-Still Verfahren destilliert und gebrannt aus ungemälzter Gerste, wahlweise mit Weizen, Hafer oder Roggen ergänzt. Irish Whiskey ist sehr mild und weich im Geschmack und gefällt durch fruchtige Komponenten. Rauchigkeit und kräftige Torfaromen wie beim Scotch Whisky wird man beim Irish Whiskey nicht finden. Die Lagerzeit in Eichenfässern beträgt mindestens drei Jahre und einen Tag. Bei Bushmills gibt es Jahrgangsstufen von 4, 10, 16 und 21 Jahren. Der mildeste Whiskey ist der Bushmills Red Bush, er wird in Bourbonfässern gelagert.

Die Schnapsfabrik gehört heute zum Konzern Pernod-Ricard. Nach der Führung durch die hochmodernen Produktionsstätten gibt es die übliche Verkostung. Der 12-jährige hat mir sehr gut geschmeckt. Leider kann man ihn nicht im Einzelhandel kaufen.

Wir setzen unsere Reise fort nach Derry, dessen bewegende Geschichte wir bei einem Spaziergang auf den noch komplett erhaltenen Stadtmauern von Wolfgang hören. Es regnet in Strömen. Derry oder Londonderry, wie die protestantischen Royalisten die Stadt nennen, ist am 13.01.1972 mit dem "Blutsonntag" zu trauriger Berühmtheit gelangt. Britische Soldaten erschossen auf einer Demonstration für Bürgerrechte 13 unbewaffnete Zivilisten. Die irische Band U2 hat diesem dramatischen Ereignis ihren Song "Sunday Bloody Sunday" gewidmet.

Der Nordirlandkonflikt eskalierte und die nationalistische Irish Republican Army / IRA bekämpfte die britischen Besatzer und Protestanten mit Waffengewalt, Attentaten, Morden und Bombenterror. Diese Zeit des Terrors und der offenen Gewalt, wird heute im englischen Sprachraum "the Troubles", die Unruhen, genannt. Etwa 3.700 Menschen verloren in diesen Troubles ihr Leben bis es am 10.04.1998 endlich zu einem Friedenspakt, dem "Karfreitagsabkommen" zwischen den verfeindeten Parteien kam. Doch der erzielte Frieden ist sehr fragil.

In letzter Zeit nehmen die Spannungen in Nordirland wieder zu. Die paramilitärische Gruppe der New IRA hat die Nachfolge der IRA als Terrororganisation angetreten. Erst Anfang des Jahres hat es wieder einen Autobombenanschlag gegeben und im April wurde eine unbeteiligte Journalistin "aus Versehen" erschossen.
Der nach mehr als 20 Jahren wieder entflammte Unabhängigkeitskampf ist wohl auch eine Folge des angestrebten Brexits, der auf eine harte Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland hinausläuft.

Sinn Féin (irisch für "wir selbst") ist eine irisch-republikanische Partei und die einzige politische Partei, die sowohl im Norden als auch im Süden Irlands bedeutend aktiv ist. Das Hauptziel der Partei besteht darin, die Teilung Irlands zu beenden. Sinn Féin wird aber gelegentlich auch als politischer Arm der IRA bezeichnet.

Ein Ausweg aus der Brexit- Misere könnte ein Referendum über die irische Einheit sein. Eine Wiedervereinigung hätte allerdings auch bedeutende wirtschaftliche Aspekte. Nordirlands Haushalt ist extrem defizitär und wird seit langer Zeit von London subventioniert. Und die Republik Irland hat ihre eigenen Probleme...

Übernachtung im Best Western Plus White Horse Hotel in Derry. Das Hotel kann uneingeschränkt als gut bezeichnet werden.


4. Tag – Mi 10.07.2019 IRL: Glenveagh National Park – Slieve League Klippen

Wir sind wieder in der Republik Irland.

Der Glenveagh-Nationalpark, Irlands größtes Naturschutzgebiet, liegt im Herzen der Derryveagh Mountains und ist eine entlegene ursprüngliche Wildnis, umgeben von felsiger Landschaft und unberührten Seen.

Auf einer vorspringenden Felsenklippe am Ufer des Lough Veagh liegt das Glenveagh Castle, ein Landhaus mit Zinnen und einer viktorianisch inspirierten Gartenanlage. Wenige der großen Häuser Irlands sind noch so gut erhalten und mit Möbeln im Originalzustand eingerichtet. Uns bietet sich ein guter Einblick in längst vergangene Zeiten.

John George Adair, ein Angehöriger des niederen Adels, der sein Vermögen durch gewagte Landspekulation in den USA erworben hatte, ließ das Haus um 1870 bauen. Es sollte Balmoral Castle, den schottischen Rückzugsort von Königin Victoria, übertreffen. Der Name Adair blieb in der Gegend nicht in guter Erinnerung. Adair vertrieb 244 Pächter aus ihren ärmlichen Steinhäusern auf seinem Land. Dies tat er nicht aus Gewinnsucht, sondern nur, um die Ästhetik des Landhauses zu verbessern. Die ehemaligen Pächter landeten in Armenhäusern oder waren zur Auswanderung gezwungen. Der Gutsherr Adair verstarb schon 15 Jahre später. Seine Frau überlebte ihn um fast 40 Jahre. Im Gegensatz zu ihm blieb sie als großzügige und gütige Gutsherrin in Erinnerung.

Im Anschluss fahren wir auf den Wild Atlantic Way, eine atemberaubende Küstenstraße, wo wir einen Stopp an den 609 m hohen Slieve League Cliffs einlegen, eine der höchsten Klippen in Irland und Europa. Lediglich von den Klippen auf Achill Island sollen sie überragt werden. Die weitaus bekannteren Cliffs of Mohair sind nur ein Drittel so hoch.

Zwei Wege führen vom Dorf Tí Linn zur Aussichtsplattform auf die Klippen, der Pilgrim's Path (für Spaziergänger) und der One Man's Track entlang der Abbruchkante (für erfahrene Wanderer). Es wird eindringlich davor gewarnt, die Klippen bei starkem Wind, Regen oder Nebel zu betreten. Heute ist es sehr wechselhaft, immer wieder gibt es einen Regenschauer. Im Sommer hat man die Wahl zwischen einer Wanderung, einer Bootsfahrt und einem Minibus- Shuttleservice direkt zu den Klippen und zurück. Ich entscheide mich für den Hinweg über den Pilgrim's Path auf Schusters Rappen und den Rückweg per Shuttle.

Übernachten werden wir heute im Villa Rose Hotel, Ballybofey im County Donegal. Auch dieses Hotel hat uns wirklich gut gefallen.


5. Tag – Do 11.07.2019 IRL: Hütehundefarm – Drumcliff – Castlebar (F, A)

Am Morgen demonstriert uns Martin Feeney, der Besitzer der Atlantic Sheepdogs Farm das Können seiner Hütehunde, die auch bei Wettbewerben teilnehmen. Es sind Border Collies. Mit den klugen Hunden lässt sich eine Schafherde dirigieren. Martin erklärt uns, dass die Hunde eine genetisch bedingte Hütenatur haben, d.h. sie umkreisen die Schafsherde und halten die Tiere zusammen ohne es lernen zu müssen. In der Ausbildung wird ihnen beigebracht, auf Pfeiftöne und Kommandos zu reagieren um die Herde zu teilen, zusammenzuführen, nach links oder rechts zu treiben, anzuhalten oder weiterzulaufen. Eine vergleichbare Vorführung habe ich vor sieben Jahren am Ring of Kerry erlebt. Damals war ich nicht sonderlich beeindruckt, ganz im Gegensatz zu Martins Collie. Von der Atlantic Farm aus hat man einen schönen Ausblick auf das Ben Bulben Massiv im Osten, einen Tafelberg, auf den die Schafe der umliegenden Farmer zum Grasen getrieben werden. Das erledigen die Hunde. Martin berichtet, dass seine Vorfahren und auch er selbst früher diese beschwerliche Arbeit selbst gemacht hätten. Heute habe man auch Drohnen im Einsatz.

Wenn die Hütehunde die Schafe wieder bergab treiben, sind oftmals auch Schafe anderer Farmer dabei. Deshalb markieren die Schafsbesitzer ihre Tiere mit unterschiedlichen wasserlöslichen Farben auf dem Fell, das im übrigen heute fast wertlos ist. Es wird als Dämm- Material für den Hausbau nach China exportiert. Mit dem Gegenwert kann man gerade eben noch die alljährlich eingeflogenen Scherer bezahlen.

Im Anschluss besuchen wir in Drumcliff das Grab des berühmten irischen Poeten William Butler Yeats. Neben dem Romancier James Joyce ("Ulysses") gilt Yeats als größter irischer Literat des 19. und 20. Jh.. Obwohl der Literaturnobelpreis- Träger Yeats in Frankreich gestorben ist, wählte er diesen besonderen Platz in der Nähe des Ben Bulben als seine letzte Ruhestätte aus. Yeats`Dichtung war national verklärend und beinhaltete viele mythisch-mystischen Elemente und Symbole. Auf seinem unspektakulären Grabstein ist eine Strophe seines letzten Gedichts Under Ben Bulben zu lesen: "Cast a cold eye on life, on death. Horseman, pass by!" Wirf ein kaltes Auge auf das Leben, auf den Tod. Reiter, setz deine Reise fort! Ich kann Yeats nichts abgewinnen, halte mich lieber an den irischen Literaten Georg Bernard Shaw, dessen Vita auch Gegenstand meiner mündlichen Abi- Prüfung in Englisch war.

Reiseleiter Wolfgang legt eine CD der Fureys auf, ruhige, traditionelle irische Volksmusik, die uns im Bus zum Einschlafen bringt.

Am Nachmittag erreichen wir das National Museum of Ireland - Country Life in Castlebar, Co. Mayo, wo das irische Landleben zwischen 1850 und 1950 darstellt wird. Mancher Besucher hat nach 20 min genug gesehen, andere können hier 1-2 Stunden verbringen. Ich gehöre zur ersten Gruppe, da ich Museen ähnlicher Art schon viele gesehen habe.

Was mich jedoch interessiert, sind die historischen Fotos der Pavee, des "Fahrenden Volkes", hier als travellers oder tinker bezeichnet. Es handelt sich nicht um Sinti oder Roma, sondern um nichtsesshafte Angehörige irischer sozialer Unterschichten, die ursprünglich nur mit Handkarren, dann mit Pferdewagen und mittlerweile mit Wohnwagen über Land ziehen. Man sieht sie ab und zu abseits am Rand von Nebenstrassen. Wolfgang meint, sie sofort an ihrem Äußeren im Straßenbild erkennen zu können. Die überwiegende Mehrheit der Iren lehnt ansässige Travellers in ihrer Nähe ab. Für ihr anhaltend schlechtes Image sorgt die Boulevardpresse. Doch sie haben keine signifikant höhere Kriminalitätsrate als die übrige Bevölkerung.

Auch bei uns in Deutschland gibt es bis heute "Landfahrer", die keine Sinti oder Roma sind und keinen festen Wohnsitz haben. Es sind die Jenischen, eine weitgehend unbekannte, sozial benachteiligte Minderheit.

Für uns folgt die zweitägige Nacht- Unterbringung im Breaffy Woods Hotel, County Mayo. Hier steppt der Bussi Bär, denn viele Familien mit kleinen Kindern haben sich an diesem Wochenende hier einquartiert um den Risiken des Orangemen's Days in Nordirland zu entkommen. Uns trifft das völlig unvorbereitet. Das Hotel gehört den Kindern! Erschwerend kommt hinzu, dass irische Eltern ihre Kinder bis zum Alter von 8 bis 10 Jahren nicht wirklich "erziehen", das holt später die Schule nach. Der elterliche Umgang mit kleinen Kindern ist wohl am ehesten als "Laissez-faire-Erziehung" zu bezeichnen.

Herbert Grönemeyer hat die Zustände im Hotel in seinem Song "Kinder an die Macht" vorhergesehen, eine selbsterfüllende Prophezeiung?

Gebt den Kindern das Kommando,
sie berechnen nicht was sie tun.
Die Welt gehört in Kinderhände
dem Trübsinn ein Ende
wir werden in Grund und Boden gelacht
Kinder an die Macht!
Sie sind die wahren Anarchisten,
lieben das Chaos räumen ab,
kennen keine Rechte, keine Pflichten,
noch ungebeugte Kraft, massenhaft,
ungestümer Stolz...

Wir sind heute und morgen in diesem Hotel die Leidtragenden dieser "mächtigen Kinder". Auf den Hotelfluren wird mit lautem Getöse Ball gespielt, man hört bis spät in die Nacht Schreien und Türenschlagen. Im Bahnhofshallen- artigen Hotelrestaurant findet sich skandinavisch robustes Mobiliar. Schreiende und zeternde Kinder sind in der Mehrheit, Pommes und Pizzastücke werden zu Wurfgeschossen. Die Hotelbar wurde zur Trommelfell- zerstörenden Kinderdisco umfunktioniert - mit Kita- Animation und Wettläufen über Tische und Bänke. Ein einziges Chaos. Draußen findet man Kinderspielplätze und einen Märchenwald.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich liebe Kinder, aber meine Tochter wurde nach dem Grundsatz erzogen "Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel." Das scheint hier umgekehrt zu laufen... I really do not understand.

Unabhängig davon habe ich in keinem irischen Hotel einen schlechteren Service in Restaurant und Bar erlebt als in diesem 3-Sterne (!?)- Familiendomizil. Das Hotel ist offensichtlich eine Fehlbuchung des Veranstalters für uns Teilnehmer einer Studienreise, leider gleich für 2 Übernachtungen. Das nebenan gelegene 4-Sterne-Mutterhotel Breaffy House Resort ist übrigens auch nicht viel besser, verfügt aber über einen Heliport als Fluchtort für wohlsituierte Gäste...

Wir retten den Abend durch den Besuch des einzigen Pubs in der nahen Siedlung. Ansonsten hilft nur Ohropax, das ich grundsätzlich auf jeder Reise dabeihabe.


6. Tag – Fr 12.07.2019 IRL: Achill Island (F, A)

Heute fahren wir auf die mit 130 km² größte irische Insel, Achill Island, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Wir legen Fotostopps ein in den Ortschaften Keem und Keel, wo man jeweils einen tollen Ausblick über die Küstenlandschaft hat. In Keem machen wir in einem Wirtshaus eine Mittagspause. Hier bekomme ich Fish'n Chips von allerbester Qualität, fangfrischer Fisch und die knusprigen Pommes natürlich traditionell mit Salz und Malzessig!

Im Dorf Doogort steht das Haus, in dem Heinrich Böll ab Mitte der fünfziger Jahre mit seiner Familie lebte. Hier entstand auch Bölls "Irisches Tagebuch". Das Cottage wird inzwischen von Dichtern und Künstlern bewohnt, eine Innenbesichtigung ist nicht möglich. Die Bewohner der Insel haben den 1985 verstorbenen Heinrich Böll in guter Erinnerung behalten, kein Wunder wenn man bedenkt, welch großen Dienst er der Öffentlichkeitsarbeit und dem Tourismus auf Archill Island erwiesen hat.

Böll liebte diese Insel weil sie auf kleinstem Raum alle Landschaftsformen Irlands vereint: steil abfallende Klippen, lange Sandstrände, schroffe Felsbuckel, hoch aufragende Berge, weitläufige Hochmoore, dunkle Seen und satte grüne Wiesen.

Übrigens habe ich auch bei meiner bisher 4. Irlandreise in keinem irischen Pub die von Heinrich Böll 1957 beschriebene Einzelsäuferkoje mit Ledervorhang gefunden, in die sich Iren angeblich mit Whiskey und ihrem Kummer einschließen um ungestört trinken zu können. Ich denke, die Kojen gibt es schon seit Jahrzehnten nicht mehr - wenn es sie überhaupt je gab.

Thema "Moore": Torf bedeckt in Irland etwa 1/6 der Landfläche. Die Iren lieben ihre offenen Kamine und verbrennen darin bis heute getrocknete "Torfbriketts", eine nicht gerade klimaschonende Art der Beheizung. Zudem ist der Heizwert von Torf eher gering.

Irland hat ein neues Superfood, es handelt sich um heather honey, der einen noch höheren Gehalt an schützenden Antioxidantien und mehr antibakterielle Eigenschaften als der sagenhaft teure neuseeländische Manuka Honig haben soll. Irgendwie hat sich das hier noch nicht so richtig rumgesprochen, denn das Angebot ist eher spärlich.

Und zum Thema "Irische Butter" gibt es zu sagen, dass deren cremige Streichfähigkeit und goldene Farbe auf das Futter der Kühe zurückgeht. Sie fressen Gras statt Stallfutter. So ist das Gold aus Kerry zur Lieblingsbutter der deutschen Verbraucher geworden. Das ist nicht überall so. Die Italiener lieben zum Beispiel weiße Butter...

Im Norden der Insel, am Fuße des Berges Slievemoore, liegt das Ruinendorf Deserted Village aus den Jahren 500 - 1.200 n. Chr. Seine Bewohner haben das Dorf im 19. Jh. in Folge der großen Hungersnot in Irland verlassen und sind ans Meer umgesiedelt. Zu sehen sind nur noch Mauerreste und Fundamente, die nach und nach verfallen. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht, Ruinen gibts genug in Irland. Wolfgang berichtet, dass sich die Bewohner der neuen Siedlung unterhalb des Ruinendorfes in Schweigen hüllen, wenn man sie nach dessen vormaligen Bewohnern und den damaligen Vorkommnissen fragt.

Ausgelöst wurde die "Große Hungersnot" durch die Kartoffelfäule und verschärft durch die Interessen der britischen Großgrundbesitzer. Wie in anderen Teilen Europas auch ernährten sich die einfachen Leute in Irland überwiegend von Kartoffeln. Eine 5 Jahre anhaltende Mißernte des Hauptnahrungsmittels, das als Monokultur angebaut wurde, führte zum Tod von 1 Mio. Menschen, etwa 12 % der irischen Bevölkerung.

Es gab durchaus genügend Lebensmittel um das Verhungern weiter Bevölkerungskreise zu verhindern, aber die Briten exportierten in Kenntnis der großen Hungersnot viele landwirtschaftliche Erzeugnisse, insbesondere große Mengen an Weizen aus Irland nach England. Zwei Millionen Iren wanderten aus, vor allem in die USA. "The Fields of Athenry" ist die heimliche irische Hymne - bewegende Zeilen über einen nationalen Mythos.

Heute, am 12.07., ist "Orangemen's Day", Oraniertag.

Der Oranier-Orden ist ein Zusammenschluss konservativer Protestanten, der 1795 im County Armagh gegründet wurde. Sie feiern mit Gedenkmärschen (Oraniermärsche) den Sieg des protestantischen William III. von Oranien über den katholischen Jakob II. aus dem Hause Stuart. 1690 fand die Schlacht an den Ufern des Flusses Boyne statt. Farbe zu bekennen heißt für die Ordensmitglieder, Orange zu tragen. Katholiken sahen und sehen da meist rot. Bei den Paraden tragen die Oranier orangefarbene Schärpen und schwarze Melonenhüte und ziehen bewusst provozierend durch katholische Viertel, was oftmals zu blutigen Auseinandersetzungen bis hin zu Todesopfern führte.


7. Tag – Sa 13.07.2019 IRL: Athlone - Irish National Stud – Japanische Gärten – Region Dublin

Wir fahren Richtung Osten auf der M6. Es ist noch früher Mittag. Wegen der langen Fahrtstrecke legen wir einen Zwischenstop in Athlone ein, wo ich zum Lunch bei einem Asiaten ein richtig gutes Thai Curry genieße. Endlich mal was anderes als das typische irische Fastfood und das standardisierte, vom Reiseveranstalter vorbestellte Dinner, das uns jeden Abend mit fast gleichlautender Speisenfolge in unterschiedlichen Qualitäten serviert wird:

Vorspeise: Gemüsesuppe od. Salat od. Garnelencocktail
Hauptgang: Schweine-, Huhn- oder Fischfilet auf Fertigkartoffelpüree
an zerkochtem Gemüse
Dessert: gemischtes Eis od. Torte
Tee oder Kaffee

Beim ersten Lesen mag das vielleicht noch gefallen, wenn Sie das aber jeden Abend kredenzt bekommen...

Unser Tagesziel ist das Zentrum der bekannten irischen Pferdezucht in der Grafschaft Kildare. Hier befindet sich die staatliche Vollblutzucht Irish National Stud, wo Zuchthengste aufgezogen werden, die gegen teilweise atemberaubende Deckprämien (covering fee bis zu 130.000 €) Stuten zugeführt werden. Der Preis wird erst bei erfolgreicher Geburt des Fohlen fällig. Aus aller Herren Länder werden die Stuten zum Decken hierher gebracht. Der derzeitige Super- Stallion ist der 22-jährige Invincible Spirit. Der hat zwar selbst nie bedeutende Rennen gewonnen, aber seine Kinder gehören zu den erfolgreichsten Rennpferden auf den teuren Turnieren der Welt.

Von besonderem Interesse für Garten-Liebhaber sind der Japanische Garten und der St. Fiachras Garten. Das milde Klima Irlands, das vom Golfstrom begünstigt wird, lässt selbst exotische Pflanzen und Blumen gedeihen.

Der Japanische Garten feiert im Jahr 2010 sein 100. Jubiläum, er erzählt die Geschichte eines Menschenlebens von der Geburt bis zum Tod und soll der schönste Japanische Garten in Europa sein. Das kann ich nicht beurteilen, mir fehlt der Vergleich, aber der Garten ist wirklich sehr schön.

Als Projekt zum neuen Jahrtausend wurde St. Fiachras Garten angelegt. St. Fiachra ist der Schutzheilige der Gärtner, er war ein irischer Mönch, der im 6. Jh. lebe. Der Garten will eine natürliche Umwelt darstellen, die das Klosterleben in Irland im 6. und 7. Jh inspirierte. Er versucht die Kraft der Natur in ihrer reinsten Form darzustellen, durch Gestein und Wasser.

Ein besonderes Kapitel jeder Irlandreise ist die irische Elfenwelt. Zu ihr gehören Kobolde, Feen und Geister, allen voran der "große graue Mann". So nennen sie einen größeren stationären Nebel, der sich oftmals auf die Inselberge legt. Die Fairies (Elfen), spielen den Menschen gerne Streiche. Der wahrscheinlich bekannteste dürfte der Leprechaun sein. Und den kann man natürlich auch in Andenkenshops in allen erdenklichen Ausführungen käuflich erwerben. Unerklärliche Vorgänge und Ereignisse führen die Iren auf Fairies zurück, die gestört oder verärgert wurden. Aberglaube at its best... Mehr als die Hälfte der Iren glaubt an die Elfenwelt, kein Wunder in einer Landschaft, die einem Fantasy- Roman entsprungen zu sein scheint. Auch auf Island gibt es den Elfenglauben!

Wir fahren weiter nach Dublin. Unser letztes Übernachtungshotel ist das Carlton Hotel Blanchardstown, das in günstiger Entfernung zum Airport in Dublin liegt. Für ein 4-Sterne Hotel ist der Service miserabel. Getränkebestellungen werden nicht von den Kellnern beim Dinner aufgenommen, Getränke muss man sich an der Bar selbst holen und dafür erstmal in einer Warteschlange anstehen. Die Bar ist mit nur einem Keeper besetzt, so dass man zurück am Tisch das Abendessen nur noch kalt essen kann. Die Fenster im Hotelrestaurant sind seit langem nicht mehr geputzt worden. Von Carlton Hotels bin ich bisher etwas anderes gewohnt.

Schade, dass ich die letzten beiden Hotels auf unserer Rundreise so negativ beurteilen muß, das war nach deren Klassifizierung nicht zu erwarten, kann aber passieren.


8. Tag – So 14.07.2019 IRL: Rückreise

Die Bayern fliegen schon am frühen Vormittag nach München zurück. Ich habe noch Zeit. Mein Flug geht erst am Nachmittag. Ich nehme ein Taxi zum 8 km entfernten Airport. Am Abend bin ich in Düsseldorf.

Nachdem ich zuvor schon 3 mal in Dublin war und auch die Mitte und den Westen der Republik Irland bereist habe, nehme ich jetzt die Eindrücke aus dem Norden Irlands mit nach Hause: eine schöne Insel mit vielen freundlichen, fröhlichen und aufgeschlossenen Menschen! Ihnen wäre zu gönnen, dass auch Irland eines Tages wieder in Frieden vereint wäre.


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Das sind meine Reiseliteratur- Empfehlung für den Norden Irlands:

Es gibt zahlreiche Reiseliteratur über Irland. Und es ist wirklich schwierig, einen Band besonders hervorzuheben.

Ich habe wie bei den früheren Reisen auf diese Insel den Irland Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag dabeigehabt. Der wiegt zwar etwas, hat dafür aber auch eine Menge an Informationen an Bord.

Wovon ich dringend abrate, ist der kompakte Irland-Reiseführer von MERIAN live. Sein Informationsgehalt ist für 11,99 € gleich NULL!



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