Fr 11.10.24 Anreise Düsseldorf - Bari
In den letzten Jahren habe ich mich in den Süden Italiens verliebt.
Die diesmal gebuchte Gruppenreise sah ursprünglich eine Hotelankunft in Bari erst gegen Mitternacht von Samstag auf Sonntag vor. Deshalb bin ich einen Tag früher in die Hauptstadt Apuliens (italienisch "Puglia") geflogen.
Haben Sie schon einmal von der "Individualisierung einer Pauschalreise" gehört? Ich praktiziere das öfter beim Tagesprogramm von Rundreisen, vor allem aber bei den Flügen. Wenn mir der vorgesehene Abflughafen, die Fluggesellschaft oder die Flugzeiten nicht gefallen, lasse ich die Flüge aus dem Gesamtpaket herausnehmen und buche sie separat. So mache ich es auch diesmal: Ich lasse die vom Reiseveranstalter SKR vorgesehenen Flüge streichen und buche ersatzweise einen Flug mit der SWISS über Zürich nach Bari. Außerdem kann ich so von und nach Düsseldorf, meinem Heimatflughafen, fliegen. Der geringe Mehrpreis für Hin- und Rückflug wird durch den Wegfall der Sprit- und Parkkosten zwischen meinem Wohnort und dem Flughafen in Frankfurt kompensiert.
Ein Risiko bleibt natürlich: Wird die Reise vom Veranstalter abgesagt, bleibt man auf den gebuchten Flügen sitzen, zumindest wenn man - wie ich - keinen Stornovorbehalt vereinbart hat. Für diesen Fall sollte man immer einen "Plan B" parat haben, z.B. eine Selbstfahrertour mit vorgebuchtem Mietwagen und Hotels planen... Wichtig ist auch hier eine kurzfristige Stornierungsmöglichkeit - falls "Plan B" doch nicht benötigt wird. Und das ist bei meiner gebuchten Reise der Fall, denn sie findet statt, die Mindestteilnehmerzahl ist erreicht.
Was ich bei der Buchung des Reisetermin nicht bedacht habe: In NRW beginnen heute nach Schulschluss die Herbstferien. Den Check-in habe ich am Vortag online erledigt. Negative Auswirkungen auf Wartezeiten bei Gepäckaufgabe, Sicherheitscheck, Passkontrolle sind wohl zu erwarten. Ich lasse mich überraschen. Doch alles läuft entspannt, wie ich es selten zuvor erlebt habe.
Gestern sind noch die Sturmausläufer von Hurrikan Kirk über uns hinweggefegt, heute hat sich das Wetter beruhigt. Es wird ein Flug ohne nennenswerte Turbulenzen. Und die Wetteraussichten für Apulien sind ebenfalls gut, genau genommen mein Wohlfühlwetter:
Der Hinflug geht über Zürich. Auf diesem Flughafen fahren Zubringerbusse, die aussehen wie Gefangenentransporter. Keine Ahnung, was die Schweizer sich dabei gedacht haben.
Ich lande um 18:35 in Bari. Vom Flughafen Bari Karol Wojtyla (BRI) gibt es eine schnelle Zugverbindung ins Stadtzentrum. Dass der Flughafen nach Papst Johannes Paul II. benannt wurde, hat mit dem Katholizismus zu tun, der im tiefen Süden Italiens mehr als nur Staatsreligion ist. Ich erinnere mich gerne an die Filme im Fernsehen meiner frühen Jugend mit Don Camillo und Peppone, in denen diese Religionshörigkeit so trefflich auf die Schippe genommen wurde. Doch in den ländlichen Regionen Deutschlands, wie im Münsterland, der Eifel oder dem tiefsten Bayern, war es auch nicht viel anders. In keiner italienischen Stadt gibt es jedenfalls einen Mangel an Kirchen. Soviel Frömmigkeit wird für die Italiener bestimmt im Himmel belohnt...
Für die 9 km lange Strecke vom Flughafen bis Bari Centrale, dem Hauptbahnhof von Bari, braucht der Zug etwa 20 Minuten, das Ticket kostet 5,30 €. Die Züge fahren alle 20 bis 30 Minuten. Ich nehme den Zug.
Meine gebuchte Unterkunft, das Hotel Excelsior (4*), liegt nur wenige Schritte vom Südausgang des Hauptbahnhofs entfernt. Es wird ab morgen Abend auch unsere kleine Reisegruppe für weitere 3 Nächte beherbergen.
Buonasera! Nach dem Einchecken suche ich zum Abendessen das hoteleigene Restaurant Farhà auf, das den Gast mit gehobener Küche und ausgezeichnetem Service verwöhnt.
Ich habe schon vor Tagen per eMail einen Tisch reservieren lassen. Das Dinner ist erstklassig. Eine wirkliche Empfehlung für einen Bari- Besuch, genau der richtige Urlaubsbeginn für mich!
Im Hotelrestaurant sind die Angestellten alle perfekt nach den informellen Regeln gehobener Gastronomie gekleidet, die Herren in schwarzen Anzügen mit weißem Hemd, Krawatte und auf Hochglanz polierten Schuhen und die Damen in schwarzen Kostümen. Hier läuft das Servicepersonal nicht in Ballon- oder Sporthosen rum, wie ich es in einigen 4- Sterne Hotels auf dem Balkan erlebt habe. Im Hotel Excelsior ist es eben italienische Stadt- Eleganz, verbunden mit exzellenter Service-Qualität. Das würde ich mir auch in manchem Restaurant dieser Klasse in Deutschland wünschen. Im Farhà sind die Tischabstände so gewählt, dass man das Gespräch des Nachbarn am Nebentisch nicht unbedingt mithören muss. Und es gibt auch keine Zwangsbeschallung mit Italo Schlagern.
Für die Gäste gilt keine Kleiderordnung, sie können sich völlig ungezwungen bewegen und kleiden. Niemand schaut, ob jemand ein T-Shirt oder eine andere legere Oberbekleidung trägt - solange er/sie sich an die Grenzen des ortsüblichen Anstands hält. Solche Hotels sind meine Favoriten.
Sa 12.10.2024 Kulinarische Entdeckung von Bari
Apulien bildet mit seinen sechs Provinzen den Absatz des "italienischen Stiefels" und den nördöstlich darüber liegenden Teil des hinteren Schaftes. Die Region wird von zwei Meeren umschlossen, im Westen vom Ionischen Meer und im Osten von der Adria.
Ein Randthema ist hier der Vulkanismus. Der Ätna auf Sizilien ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und die Phlegräischen Felder, eine Caldera in der Nähe von Neapel, sind ebenfalls vulkanisch aktiv und bekannt für ihre geothermischen Aktivitäten. Der Vesuv bei Neapel ist nur 200 km Luftlinie von Bari entfernt. Die dramatischen Bilder des Vulkanausbruchs im deutsch-kanadischen Spielfilm "Pompeji" kommen mir in den Sinn. Apulien selbst ist weniger von direktem Vulkanismus betroffen. Dafür werden gelegentlich Erdbeben verzeichnet, aber auch damit ist nicht zu spaßen.
Hier ist die Pizzica zuhause, die zu den Tarantella-Tänzen gehört. Ihren Ursprungsort habe ich bisher wg. der Hochzeitsfeier der Corleone- Tochter im Spielfilm "Der Pate" in Sizilien vermutet. Es ist ein wilder Tanz, bei dem die Tänzer sich wie von der Tarantel gestochen bei schneller Musik im 3/8- oder 6/8- Takt bewegen. Der Name des Volkstanzes leitet sich von der im Mittelmeerraum anzutreffenden giftigen Spinne ab, die auf die Stadt Tarent in Apulien zurückführt. Die oder der Gebissene tanzte bis zur völligen Erschöpfung um das Gift aus dem Körper zu treiben: ein Tanz als Gegengift. Soweit treiben es die Tänzerinnen und Tänzer heute nicht mehr. Ein spezielles Gegengift ist beim Biss einer Tarantel auch nicht erforderlich, da schwere Vergiftungen äußerst selten auftreten.
Die Pizzica ist ein Tanz, der in der Lage ist, das positive Lebensgefühl der Menschen zu transportieren, weshalb er auch heute sehr populär ist und oftmals auf Festen und Festivals getanzt wird.
Bari, die Hauptstadt Apuliens, war bis in die 1980er Jahre ein gefährliches Pflaster. Heute ist die Stadt längst nicht mehr das Armenhaus Italiens und damit auch nicht mehr Schwerpunktregion des organisierten Verbrechens.
Es soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass Apulien die Heimat der SCU, der Sacra Corona Unita ist, der jüngsten und mittlerweile viertgrößten Mafia-Organisation Italiens, die sich insbesondere auf den Drogenschmuggel gemeinsam mit der Albanischen Mafia, spezialisiert hat. Die SCU gilt als besonders brutal und gnadenlos.
Selbstverständlich gelten für Touristen in Bari wegen der Straßenkriminalität die gleichen Vorsichtsregeln wie in allen italienischen Städten. Tragen Sie keinen teuren Schmuck oder teure Armbanduhren, tragen Sie Geldbörse, Handy und andere Wertsachen immer eng am Körper. Dieser Hinweis gilt aber wohl weltweit für fast alle touristisch relevanten Städte.
Bari hat nur wenige Sehenswürdigkeiten, so steht es in einigen Reiseführern. Diese werde ich morgen mit der Gruppe besuchen - und dann diese falsche Vorinformation korrigieren müssen. Den heutigen Tag nutze ich, um Bari kulinarisch zu entdecken. Schließlich soll Apulien eine der besten Regionalküchen Italiens haben. Viele Italiener machen hier Urlaub, um nach Herzenslust zu schlemmen.
Nicht jeder Einwohner von Bari ist ein "Barista", das sind nur die Barkeeper hinter den Siebträgermaschinen für die Kaffeezubereitung. 😉Die Einwohner von Bari werden hingegen "Baresi" genannt.
Im Hotel Excelsior gibt es ein ausgezeichnetes Frühstücksbuffet, ich esse aber bewusst nur ein Croissant mit Rührei, denn um 11:30 startet die gebuchte Street Food Tour, bei der ich an verschiedenen Orten die lokalen Snacks probieren werde.
Bis dahin ist noch Zeit. Ich spaziere zum Teatro Petruzelli, Italiens viertgrößtem Opernhaus, mit seiner beeindruckenden Fassade von 1903. Die Petruzellis waren damals die reichsten Bürger von Bari und bestimmten die städtebauliche Planung. So setzten sie z.B. ein Verbot durch, wonach auf Baris festem Grund kein zweites Theater gebaut werden durfte. Kunstinteressierte Bürger ließen deshalb in naher Entfernung ein Theater auf Stelzen im Meer errichten, das Teatro Margherita, wo heute namhafte Kunstausstellungen stattfinden.
Direkt neben (oder vor) dem Teatro Margherita befindet sich der Fischmarkt am Anfang einer Seepromenade. Hier treffe ich am Vormittag nur noch wenige Fischer an, die mit dem Ausverkauf ihres Fangs beschäftigt sind. Die Oktopusse bzw. Pulpo werden zuvor immer wieder auf der Hafenmole weich geschlagen oder mit einem Plattiereisen bearbeitet.
Dann starte ich mit der bei Do Eat Better Experience gebuchten "Bari Street Food Tour". Nikolas, unser Food-Guide führt die kleine Gruppe zur Verkostung der "besten typischen Gerichte" durch Lokale, die oftmals nur Einheimische kennen, so wird es angekündigt. Die englischsprachige Tour beginnt in der Altstadt, der Città Vecchia, an der Piazza dell'Odegitria vor der Kathedrale San Sabino und dauert 3 Stunden. Ein Schwerpunkt der kulinarischen Entdeckungsreise ist der Pulpo, der Tintenfisch, dessen Fangarme in fast allen Gerichten verarbeitet werden, vor allem in Burgern und Sandwiches. Es schmeckt wirklich gut, aber mir reicht eine gelegentliche Kostprobe. Meine Meinung: Für uns Nordeuropäer hat der Hype wohl mehr mit der optischen Exotik der Saugnäpfe zu tun als mit dem kulinarischen Erlebnis. Das bleibt den Italienern vorbehalten. In der Nordsee kommen Kraken eher selten vor, in der Ostsee so gut wie nie.Auf dem heutigen "Verkostungsplan" der Food Tour stehen:
- Focaccia Barese, ein Gebäck aus gemahlenem Grieß, Salzkartoffeln, Salz, Hefe und Wasser. Die Focaccia ist innen weich und außen knusprig. Vor dem Backen wird sie mit Tomaten und Oliven bedeckt. Es gibt dickere und dünnere Varianten. Focaccia aus Bari ist eine Institution, die man in jeder Bäckerei der Stadt finden kann. Wir verkosten sie in einer der berühmtesten historischen Bäckereien in Bari, der Panificio Fiore in der Nähe der Basilica San Nicola.
- Panzerotto: Man kann Bari nicht verlassen, ohne das typische Panzerotto gegessen zu haben. Ein Panzerotto ist eine gefüllte, halbmondförmige Teigtasche, die frittiert wird. Neben der klassischen Variante mit Tomate und Mozzarella gibt es hier auch die lokalen Spezialitäten mit cime di rape (Stängelkohl) und ricotta forte (starker, streichfähiger Käse). Panzerotti sind auf jeden Fall etwas für Wiederholungstäter!
- Popizze: Ein lustiger Name für frisch frittierte Bällchen aus Hefeteig, quasi Krapfen. Sie schmecken sowohl ohne alles als auch eingewickelt in eine Scheibe Capocollo (gepökelter Schweinenacken) oder mit einem Dipp aus Tomatensauce und Kapern.
- Polpette: Bällchen aus Hackfleisch, Eiern und Gewürzen, die traditionell in einer aromatischen Tomatensauce serviert werden.
- Sandwich mit Oktopus ist selbstverständlich ein typisches apulisches Straßenessen! Der Oktopus wird gegrillt und mit ein wenig Öl und einem Spritzer Zitrone gewürzt. Puccia ist die apulische Variante des Burgers. Besonders beliebt ist U Pulp - dick belegt mit gegrillten Oktopus- Armen, frischer Burrata, Tomate und Rucola. Letztere Salatsorte mag ich eigentlich nicht, aber hier schmeckt sie mir...
- Eiscreme: Die Tour endet mit einem frischen, hausgemachten italienischen Eis, na klar, aus der besten Gelateria der Stadt, der Gelateria Gentile
Die Pulpo-Sandwiches mit den Sepia-gefärbten Buns, Popizze und Polpette verkosten wir bei MastroCiccio, dem wohl bekanntesten Fastfoodladen hier.
In der Mittagszeit zwischen 13:00 und 16:00 ist die Altstadt wie auch der Rest der Stadt fast ausgestorben und fast alle Geschäfte sind geschlossen, aber unser Food- Experte kennt die jetzt noch geöffneten Läden. In Italien wird die mittägliche Ruhezeit als "Riposo" bezeichnet. Sie ist wie die "Siesta" in Spanien ebenfalls eine Reaktion auf die hohen Temperaturen im Sommer. Während die Siesta in Spanien oft für einen Mittagsschlaf genutzt wird, ist der Riposo in Italien eher eine allgemeine Ruhezeit, während der Aktivitäten reduziert werden und Geschäfte schließen können.
Okay, die Tour ist kein High-Performance-Ritt durch die italienische Sterneküche, aber so wurde sie ja auch nicht angekündigt. Mir hats geschmeckt und ich fand die Tour mit Nikolas` Informationen ihren Preis wert.
Die beste Pizza der Stadt soll man im Il Grottino bekommen, Via Francesco Rismondi 3. Hier werden nur Pizzen angeboten und, wie man hört, sind die vom Feinsten. Bei uns zuhause gibt es auch sehr gute Pizzerien, die die Pizza nach neapolitanischem Rezept backen.
Mittlerweile hat eine Alternative zur klassischen Pizza den Siegeszug angetreten, die Pinsa Romana, vorgebackene Teigböden, die wie eine Pizza belegt und danach nur kurz nochmals aufgebacken werden. Das Hauptmerkmal ist der Pinsa-Teig, der - im Gegensatz zur klassischen Pizza - aus einer Kombination von Weizen-, Reis- und Sojamehl besteht. Der Pinsaboden ist leicht, weich, super aromatisch, duftend und schlägt an der Oberfläche wundervolle Wellen, in die köstliche Tomatensauce sinken kann. Vorgebackene Pinsaböden kann man inzwischen auch in deutschen Supermärkten kaufen.
Was mir während unseres Rundgangs durch die Altstadt mit ihren engen Gassen unangenehm auffällt: Fast im Minutentakt fahren hier Baresi mit ihren Motorrädern, Motorrollern, eBikes und eScooter durch die vermeintliche Fußgängerzone. Meistens rücksichtsvoll gegenüber den vielen Fußgängern, oftmals jedoch nicht. Dann bleibt nur die Flucht an die Außenmauern der Häuser. Auch einige Kleinwagen tragen zu diesem Chaos bei. Mir kommt ein bisher noch nicht existierender Song mit dem Titel "Living on a Highway" in den Sinn. Wäre was für Bruce Springsteen oder in Italien für Adriano Celentano ("Azzurro") gewesen.
Obwohl die Außentemperatur lediglich auf 23° C gestiegen ist, brennt die Sonne erbarmungslos. Ohne Kopfbedeckung hätte ich mir in diesen Tagen wohl einen Sonnenstich eingefangen.
Ich nehme für 8 € ein Taxi zurück ins Hotel, wo ich eine persönliche Riposo einlege. Taxi- Stationen wie bei uns gibt es in Bari nur sehr selten. Man muss die Taxizentrale anrufen und einen Wagen bestellen.
Fantastische Fisch- und Meeresfrüchtegerichte gibt es im Ristorante La Muraya. Es liegt fast ein wenig unscheinbar auf dem Corso Vittorio Emanuele II 140. Hier habe ich für heute abend einen Tisch reserviert und genieße ein wunderbares Meeresfrüchtemenü.
Eine empfehlenswerte Alternative ist das Radicale Restaurant in der Via Nicolò Putignani, 71 mit top Gästebewertungen und verträglichen Preisen.
In der Bar La Mojiteria, Via Re Manfredi 2 gibt es was? Natürlich Mojito in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen. Passend zur Sorte sind die Drinks hübsch angerichtet. Neben fruchtigen Klassikern stehen auch wirklich ausgefallene Sorten wie Kokos, Basilikum oder Chili auf der Cocktail- Karte. Die Bar ist ein absolutes Muss für alle, die gerne einen Mojito trinken. Ich gehöre auch dazu, klassisch mit weißem Rum, Limettensaft, Rohrzucker, Minze, Eiswürfeln und Mineralwasser. Ernest Hemingway gilt ja als großer Freund des Mojitos. Aber das stimmt nicht. Seine wahre Leidenschaft galt dem Daiquiri - dem leider die Minze fehlt. Alles Geschmacksache...
So 13.10.2024 Castel del Monte
Wegen der späten Ankunftszeit der Gruppe beginnt die Rundreise für die meisten von uns nach einer nur kurzen Nachtruhe. Das gilt nach dem Besuch der Mojito-Bar aber auch für mich.
Das Excelsior- Hotel bietet seinen Gästen ein für italienische Verhältnisse üppiges und gutes Frühstück an.
Dann lernen wir unsere Reiseleitung kennen. Es ist Michele Annicchiarico.
(gespr.: Mikeele Anitschiariko)
Mit ihm starten wir zu einer Besichtigung der Altstadt von Bari, von der ich einiges ja schon am Vortag gesehen habe. Hier erlebt man das Leben der Italiener hautnah auf den Straßen und Plätzen. Vieles spielt sich draußen vor der Tür ab.
In der Via Arco Basso, umgangssprachlich Strada delle Orecchiette genannt, also Baris "Nudelstrasse", bewundern wir die Nonnas, die vor ihren Häusern oder in offenen Küchen mit flinken Fingern auf den Nudelbrettern die traditionelle Pastasorte "orecchiette"(dt. "Öhrchen") formen und verkaufen. Ihre Herstellung erfordert Geschicklichkeit und Können, da der Teig von Hand verarbeitet wird, bis er die typische konkave Form annimmt, die perfekt ist um Saucen am besten zu halten. Diese Nudeln gelten de facto als "das" apulische Nationalgericht.
Orecchiette müssen am Tag der Herstellung erst leicht mit Grieß bestäubt und dann etwa eine Stunde an der Luft getrocknet werden. Das haben die Pasta-Nonnas normalerweise schon erledigt. Anschließend können die frischen "Öhrchen" im Kühlschrank zwei Tage aufbewahrt werden, sollten aber spätestens dann zubereitet werden. Es sind nun mal keine Trockennudeln.
Wenn Sie die Damen fotografieren möchten, vergessen Sie nicht, sie höflich um Erlaubnis zu bitten: "Scusi, posso farle una foto?" (Entschuldigung, kann ich ein Foto von Ihnen machen?) oder nur ein kurzes "Posso?" (Darf ich?). Das gilt allgemein für das Fotografieren von Menschen in Italien - wie auch anderswo. Sie sind ja nicht im Zoo...
Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts befindet sich ein großer Teil der Gebeine des Heiligen Nikolaus in der Basilika San Nicola. Ja, es ist der Nikolaus mit dem langen weißen Bart, der jährlich in der christlichen Welt am 6. Dezember die Kinder befragt, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien. Nikolaus war im Mittelalter noch nicht zu diesem dicken Weihnachtsonkel mit Plüschbart, roter Zipfelmütze und C-C-Truck säkularisiert. Der wirkliche Nikolaus war ein Kleinasiate und hatte nachweislich keinen weißen Vollbart, sondern einen schwarzen Schnauzbart. Wie es später weltweit zu der bekannten Metamorphose kam und Knecht Ruprecht mit Rute (Zwarte Piet in den Niederlanden) zu Nikolaus' dunkelhäutigem Begleiter wurde, ist eine lange Geschichte.
Kaufleute aus Bari haben Nikolaus' heilige Knochen in Myra – dem heutigen Demre in der Türkei, nahe Antalya – geraubt. Dort war er zu Lebzeiten Bischof. Solche Reliquien waren damals kostbarer als Gold und Edelsteine. Die räuberischen Händler erreichten mit ihrer Beute unbehelligt Bari. Vielleicht profitierten sie davon, dass der Hl. Nikolaus auch als Schutzpatron der Kaufleute und der Diebe verehrt wird.
Die Gebeine des Heiligen sollen in einem wohlriechenden Öl schwimmen, das aus den Knochen austritt. Die Gläubigen schreiben dieser Substanz wundersame Heilkräfte zu. Deshalb wurde sie regelmäßig abgezapft, mit Wasser verdünnt und in hübsch verzierten Fläschchen als "Manna di San Nicola" verkauft. Wahnsinn, eine sich selbst reproduzierende Reliquie! Michele hat davon noch nichts gehört. Seltsam.
Nikolaus wird sowohl von Katholiken als auch von Orthodoxen verehrt. So kam es, dass der russische Despot Wladimir Putin 2003 die Statue des Heiligen vor der Kirche stiftete. Ein Scheinheiliger, der einem Heiligen huldigt?
Nikolaus wird oft mit drei goldenen Kugeln in seiner Hand abgebildet. Hierbei handelt es sich um die Visualisierung einer Legende: Ein verarmten Vater konnte seinen drei Töchtern keine Mitgift geben und sah keinen anderen Ausweg, als sie in die Prostitution zu schicken. Als Nikolaus von dieser Notlage erfuhr, beschloss er zu helfen. In drei aufeinanderfolgenden Nächten warf Nikolaus je einen Beutel oder eine Kugel voll Gold durch das Fenster des Hauses der Schwestern. Dadurch rettete er die drei Mädchen vor einem Leben in Schande und ermöglichte ihnen eine ehrenhafte Heirat.
Der Innenraum der romanischen Kirche San Nicola ist ziemlich nüchtern. Eine Ausnahme bildet die goldverzierte Holzdecke. Beeindruckend ist zudem der kunstvolle romanische Bischoftsthron, ein Symbol für den Machtanspruch der Institution Kirche. Ängstlich zusammengekauerte Männer aus Marmor tragen den Thron, auf den sich nur der Bischof setzen durfte.
Wir laufen weiter zur Kathedrale San Sabino, einem beeindruckenden Zeugnis der mittelalterlichen romanischen Architektur in Süditalien. Die Kathedrale ist dem Heiligen Sabinus geweiht, der einst Bischof von Canosa war, etwa 40 Kilometer nordwestlich von Bari entfernt. Es ist die Hauptkirche von Bari und der Sitz des Erzbischofs.
Im Altarbereich steht der mit Originalelementen rekonstruierte Bischofsstuhl, in der Krypta gibt es mittelalterliche Fresken und das prachtvolle Grab des Hl. Sabinus zu sehen.
In einem weiteren Sarkophag in der Krypta liegt auch der einbalsamierte Leichnam einer jungen Frau in einem Kleid aus besticktem Brokat. Sie wurde nur 16 Jahre alt und lebte im 3. Jh. n. Chr. Es handelt sich um die heilige Colomba di Sens. Der Legende nach hatte sie sich geweigert, den Sohn des römischen Kaisers Aurelian zu heiraten und ihrem christlichen Glauben abzuschwören. Das bedeutete ihr Todesurteil.
Für uns geht es weiter zum Castello Svevo di Bari, dem Normannisch- Schwäbischen Kastell der Stadt. Im 12. Jahrhundert vom Normannenkönig Roger II. erbaut, wurde die Festung später vom Stauferkaiser Friedrich II. erweitert.
Die Staufer stammten ursprünglich von der schwäbischen Alb, Friedrich selbst wurde aber auf Sizilien geboren.
Das Bauwerk wurde bis heute nacheinander als Wehranlage, Palast, Kaserne, Gefängnis und Museum genutzt. Gegenüber der Burg befindet sich die nach Meinung vieler Einheimischer beste Eisdiele von Bari, die Antica Gelateria Gentile. Ich kenne sie zwar schon, genieße ihr leckeres Eis aber gerne noch einmal...
Schließlich erreichen wir durch den mittelalterlichen Stadtkern die Piazza del Ferrarese, einen der Hauptplätze im historischen Zentrum der Stadt. Er liegt im östlichen Teil der Altstadt, nahe dem Meer und dem Hafen. Der Name des Platzes kommt – so vermutet man heute – von ferro (dt. Eisen). Denn hier soll es früher viele Eisengeschäfte gegeben haben, die die Schiffe im Hafen mit dem notwendigen Material versorgten.
Zum Mittagessen erwartet uns eine Verkostung der apulischen Spezialität "panzerotto", die ich auch schon von der Street Food Tour am Vortag kenne.
Nachmittags fahren wir mit dem Bus ins Hügelland zur Besichtigung der achteckigen geheimnisvollen Burg Castel del Monte (UNESCO Weltkulturerbe), die "steinerne Krone Apuliens" mit ihren acht ebenfalls achteckigen Türmen, ohne Graben und Zugbrücke.
Die Burg wurde im 13. Jahrhundert auf Geheiß des Stauferkaisers Friedrich II. erbaut. Von dem historischen Hintergrund seines Lebens und Wirkens habe ich viel gelesen und schon auf meiner Reise durch Sizilien gehört. Castel del Monte ist ein grandioses und rätselhaftes architektonisches Meisterwerk, eine Vereinigung von mathematischem, geometrischem und astronomischem Wissen, die uns bis heute Rätsel über ihre Bedeutung aufgibt. Wohl deshalb ist Castel del Monte das meistbesuchte Monument der Region Apulien.
Es ist unklar, wozu dieses beeindruckende Bauwerk diente. War das Monument Wohnstätte, Festung oder Fluchtburg? Wahrscheinlich war es nichts davon, sondern ein Beweis für die Macht des Kaisers. Schon zu Lebzeiten blieb Friedrich II. von Hohenstaufen unbegreiflich und fremd, ein Kaiser voller Widersprüche und ein Mann, der bis heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat: "stupor mundi - das Staunen der Welt" nannten ihn seine Zeitgenossen.
Er war als Förderer der Wissenschaft und als ein Reformer sicher eine Ausnahmegestalt auf dem römisch- deutschen Kaiserthron. Friedrich war hochgebildet, sprach mehrere Sprachen und zeigte sein Leben lang auch Interesse am Islam. Aber er war auch ein brutaler Machtmensch. Seinen Sohn, König Heinrich VII., ließ er jahrelang im Kerker einsperren - die Wahrung seiner kaiserlichen Ehre (honor) ging ihm über alles, wie Zeitzeugen berichteten. Friedrich und Heinrich hatten unterschiedliche politische Ansichten. Die daraus resultierenden persönlichen Differenzen und Herrschaftsansprüche führten zu unüberbrückbaren Zerwürfnissen. Während der Inhaftierung infizierte sich Heinrich mit Lepra und wählte bei einer sich bietenden Gelegenheit den Freitod.
Von unserem Besuch des Castel del Monte gibt es nichts Spektakuläres zu berichten. Die Wachhunde auf dem Parkplatz halten ihren Mittagsschlaf während wir mit dem Shuttlebus zum Castel fahren. Auf die Besichtigung der oberen Etage über die enge steinerne Wendeltreppe verzichte ich.
Nach Rückkehr ins Hotel suchen wir ein Lokal, wo wir zusammen zu Abend essen können. Stadt und Restaurants sind voll wie an einem Feiertag. Mit viel Glück bekommen wir einen Tisch im Außenbereich der wenige Minuten später öffnenden Pizzeria "La Pazzeria" am Ende der Via Sparano kurz vor der Altstadt.
Meine Pizza Napoli mit Anchovis zum Preis von 7 € ist die beste Pizza, die ich seit Jahren gegessen habe. Glück muss man haben.
Mo 14.10.2024 Freizeit oder Fischerort Monopoli, Altstadt von Locorotondo und Cisternino
Für den heutigen Tag wird ein organisierter und zusätzlich zu bezahlender Tagesausflug in die reizvollen Städte der Umgebung von Bari angeboten. Alle nehmen das Angebot an.
Wir beginnen den Tag mit einem Besuch des Fischerdorfs Monopoli. Die weißen Häuser zeugen von der griechischen Vergangenheit der "einzigen Stadt", so lautet die Übersetzung des Ortsnamens aus dem Griechischen. Einst galt Monopoli als Schmugglerstadt, heute geht es in den engen Gassen eher beschaulich zu. Die weiße Stadt mit dem kleinen Hafen und den kleinen blauen Fischerbooten, den Gozzi, ist erst vor wenigen Jahren aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht, nachdem die Altstadt mit EU-Mitteln restauriert wurde. Heute ist sie ein Schmuckstück der Adria. Besonders im Hochsommer ist die Stadt inzwischen ein beliebtes Reiseziel und regelmäßig überfüllt. Wir sind zwar in der Nachsaison hier, es herrscht aber auch jetzt reger Betrieb.
Die touristische Hauptsaison in den mediterranen Ländern verlagert sich zunehmend vom Hochsommer auf Frühling und Herbst. Das ist eine klare Tendenz, und das liegt am Klimawandel. Sommerliche Temperaturen um die 35 °C und ein 25 °C warmes Mittelmeer sind in den letzten Jahren zur Regel geworden. Die meisten Gäste aus Mittel- und Nordeuropa, also auch aus Deutschland, wollen sich zur Erholung lieber bei Außentemperaturen um die 25 °C entspannen, mir reichen bereits 20° C.
In Monopoli gibt es wie im Gesellschaftsspiel "Monopoly" eine Schlossallee (im Spiel bekanntlich die teuerste Straße) bzw. Schlossstraße, hier ist es die Vico Castello, die aber nur 50 m lang ist und wo es weit und breit kein Hotel gibt.
Doch der Name des Spiels hat keinerlei Verbindung zum ehemaligen Fischerdorf. Das Spiel wurde nach dem englischen Wort "Monopoly" (Monopol) benannt.
Wir fahren weiter in die auf einem Hügel gelegene Stadt Locorotondo und unternehmen dort einen Spaziergang durch die charmante Altstadt um die sich kreisförmig ("rotondo") die vielen weiß gekalkten Häuser reihen. Der Charme von Locorotondo liegt nicht in den einzelnen Sehenswürdigkeiten, sondern in seiner gemütlichen Atmosphäre mit schmalen Gassen und den weißen Kalkstein-Giebelhäusern, die mit vielen Blumen als Farbtupfer positive Emotionen wecken. Langsam bekommen wir Hunger auf ein Non-Fastfood-Lunch. Micheles Ortskenntnis öffnet uns die Tür zu einem guten Restaurant in der Altstadt. Ich bestelle Orechiette mit Mozarella, Tomaten und Venusmuscheln. Fantastico für ein so einfaches Gericht. Dazu ein Peroni-Bier und die Welt ist in Ordnung.
Letzter Zielort des heutigen Tages ist die charmante Altstadt von Cisternino im Herzen des Itria-Tals. Cisternino gehört zu den "Borghi più belli d’Italia", den schönsten Dörfern des "Bel Paese". Es liegt zusammen mit Alberobello, Ostuni und Locorotondo im Valle d’Itria, dem Trulliland (dazu später mehr) Apuliens. Das Stadtbild ist geprägt von weißen Häusern, kleinen Torbögen und künstlerisch verzierten Gassen. Cisternino gehört zudem zu den Orten, die auf Nachhaltigkeit und Regionalität setzen und das oft und überall betonen. Im Ort befinden sich einige Restaurants mit höchsten kulinarischen Ansprüchen.
Die Spezialität von Cisternino ist Carne alla Brace ("Grillfleisch"), ursprünglich gegrilltes Schweinefleisch. Fast jeder Fleischer in dem kleinen Ort bietet sein qualitativ hochwertiges Fleisch aus der Region frisch gegrillt an. Unter dem Namen Carne alla Brace verbergen sich inzwischen alle gegrillten Fleischzubereitungen, sei es von Schwein, Rind, Ziege, Schaf oder Huhn. Dazu gibt es eine kleine Beilage und ein Glas lokalen Weines.
Der Besuch der Ölmühle Il Frantolio in Cisternino steht auf dem Programm. Der Produktionsprozeß von Olivenöl wird uns erklärt und mit einer Ölverkostung gekrönt. Es handelt sich um eine große Azienda Agricola Biologica, also wörtlich um einen "Bio-Bauernhof" mit modernster Technikausstattung, der nicht nur eigene Olivenbestände verarbeitet, sondern auch zugelieferte Oliven aus den umliegenden Olivenhainen. Ich nehme eine Flasche Olivenöl Extra Vergine mit.
Di 15.10.2024 Brindisi
Michele, unser Reiseleiter, hat bereits gestern vorgeschlagen, die geplante Fahrt und Besichtigung von Trani und Barletta zu streichen und stattdessen direkt nach Süden mit dem Ziel Uggiano zu unserem nächsten Urlaubshotel zu fahren. Wir hätten sonst eine Tagesstrecke von 300 km vor uns gehabt, was mit Pausen mindestens 4,5 Stunden Busfahrt bedeutet hätte. Zudem sei Trani nur wegen seiner Kathedrale sehenswert, so Michele, von denen wir ja eine nennenswerte Anzahl besichtigen würden, und Barletta sei eine Industriestadt, deren einzige Sehenswürdigkeit eine 5 m hohe Bronzestatue aus dem 5. Jh. sei, der so genannte "Koloss" im Hafen, von dem man bis heute nicht weiß, wen er darstellen soll.
Die Gruppe hat beschlossen, seinen Vorschlag anzunehmen und gibt ihm ihr schriftliches Einverständnis. (Reiseleiter dürfen das gebuchte Reiseprogramm nicht ohne Zustimmung aller Reiseteilnehmer ändern.)
Also fahren wir heute auf der Küstenstraße direkt südwärts. Unser erstes Ziel ist Brindisi, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und damals der wichtigste Hafen des römischen Imperiums an der südlichen Adriaküste. Im Mittelalter schifften sich hier die Kreuzfahrer ein. Der Hafen von Brindisi hatte über Jahrhunderte immer eine erhebliche strategische Bedeutung.
Die Kathedrale von Brindisi, die Basilica Cattedrale de Giovanni Battista, aus dem 11. Jh. hat eine große historische Geschichte. Hier wurde Roger III. 1191 zum König gekrönt und hier heiratete Kaiser Friedrich II. etwas später Isabella, die damalige Königin von Jerusalem.
Leicht kann man die Archäologische Stätte von San Pietro degli Schiavoni verpassen. Die Ausgrabung einer römischen Straße mit einer privaten Thermen-anlage liegt unter dem schwebenden Theater von Brindisi "Nuovo Teatro Giuseppe Verdi". Der Eintritt ist frei.
Michele erwähnt immer wieder den Namen "Messapier" als Gründer der Stadt. Ich habe anfangs wegen seiner oft nicht akzentfreien Aussprache "Mesopotamier" verstanden, doch das ist falsch. Die Messapier waren um das 11. und 12. Jh. v. Chr. die Einwohner des südlichen Teils von Apulien, also der Gegend um die heutigen Städte Tarent, Brindisi und Lecce. Woher und wann die Messapier in die Region des heutigen Apuliens kamen, lässt sich bis heute nicht mit Bestimmtheit sagen.
Der Name der Stadt Brindisi ist nachweislich messapischen Ursprungs. Er kommt von Brention, was auf Messapisch so viel wie "Hirschkopf" bedeutet. Das ist eine Anspielung auf die Ähnlichkeit der in der Antike vielfach verzweigten Hafenbucht der Stadt mit den Stangen eines Hirschgeweihs.
Auf unserer Fahrt in den Süden Apuliens fahren wir durch Landschaften, die aussehen als hätte es hier vor kurzem flächendeckende Brände gegeben. Doch dem ist nicht so. Die Olivenhaine im Salento, also dem südlichen Apulien, wurden von einem Bakterium namens Xylella fastidiosa, auch "Feuer-Bakterium" genannt, befallen, das aus Mittelamerika eingeschleppt wurde und in den letzten 5 Jahren ein Massensterben der Olivenbäume ausgelöst hat. Die Bäume sehen aus wie verbrannt, sind aber vertrocknet, weil das Bakterium ihnen die Poren verstopft hat, über die die Pflanze mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird. Heute wird 80 % weniger Olivenöl als noch vor fünf Jahren produziert, was sich merkbar auf die Preise ausgewirkt hat.
Schließlich erreichen wir JWD in einem Dorf namens Uggiano La Chiesa das Hotel Mulino a Vento, (4*), unsere Herberge für die nächsten 3 Nächte.
Es handelt sich um ein hübsches Gartenhotel mit Außenpool, Gym, Bar und Restaurant. Große Zimmer und jeweils ein geräumiges Bad zeichnen das Hotel aus. Es ist sehr ruhig und natürlich in der Nebensaison nicht ausgebucht. Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht, also "Tote Hose", nichts für Alleinreisende, die Unterhaltung suchen.
Mein Zimmer bzw Apartment liegt direkt gegenüber einem Acker. Deshalb teile ich den Raum mit der einen und anderen verirrten Fliege. Das gefällt mir gar nicht. Aber das mitgebrachte Anti-Mücken- Hautspray "Nobite" schreckt auch Fliegen ab, so dass ich nachts meine Ruhe habe.
Zu Abend essen wir heute im Hotel Restaurant. Die Karte ist sehr übersichtlich und die bestellten Speisen sind von durchschnittlicher Qualität. Man bemerkt sofort den Unterschied zwischen dem geschulten Servicepersonal des Excelsior in Bari und dem des hiesigen Hotelrestaurants auf dem Land.
Mi 16.10.2024 Galatina - Otranto
Nach dem Frühstück geht es nach Galatina. Die fünf Kirchenschiffe der dortigen Basilika Santa Caterina sind fast vollständig mit Fresken aus dem 14. und 15. Jh. geschmückt. Damit stellen sie den zweitgrößten Freskenzyklus in Italien dar, welcher nicht nur Kunstliebhaber begeistert.
Geradezu ärmlich wirkt dagegen die kleine Chiesa San Paolo, die Kirche des Hl. Paulus. Sie war früher eine berühmte Kultstätte des Tarantismus, den noch heute viele mit Aberglauben, Exorzismus und Armut assoziieren. Die Kirche besteht nur aus einem einzigen kleinen Saal, der durch eine unscheinbare Türe von der Straße aus zu betreten ist und der in einen Palazzo integriert ist. Ein älterer Mann erzählt uns von der Überlieferung, dass Frauen, die von der Tarantel gebissen worden waren, zu dieser kleinen Kirche kamen, um den heiligen Paulus um Gnade zu bitten, beteten und Wasser aus dem Brunnen neben der Kirche tranken.
Das kleine Fotografie- Museum im Ort ist sehenswert, weil dort viele Fotos aus dem vorigen Jahrhundert ausgestellt sind. So kann man sich das damalige Leben hier sehr plastisch vorstellen.
Unser nächstes Ziel ist Otranto, die südöstlichste Stadt Italiens. Die antike Hafenstadt liegt an einer malerischen Küste mit herrlichen Buchten und ist gerade einmal 80 km Luftlinie von Albanien entfernt. Otranto war einst die Hauptstadt des Salento mit großer Gebietsausdehnung. Auch Lecce gehörte damals zum Regierungsbezirk Otranto.
Die Stadt hat eine grosse Festungsanlage, die in Folge des Türkenangriffs 1480 errichtet und um zahlreiche Wehrtürme an der Küste ergänzt wurde. Enge gepflasterte Gassen und weiße niedrige Häuser prägen die zu einem Großteil in der Festungsanlage liegende Altstadt. Heute findet man überwiegend Bars, kleine Restaurants und Ladenlokale in den Häusern. Jede Menge Kitsch wird hier verkauft, aber auch schöne handwerkliche Arbeiten aus der Region.
Wir besichtigen eine kleine Kapelle aus byzantinischer Zeit und im Anschluß die Kathedrale Santa Maria dell'Annunziata (auf Deutsch "Heilige Maria der Verkündigung", also die Aufklärung der Jungfrau Maria durch den Erzengel Gabriel über ihre Schwangerschaft mit dem Gottessohn) beherbergt ein sehr sehenswertes Kunstwerk.
Vollflächig auf dem gesamten Boden des Innenraums (1.600 qm) hat im 12. Jh. der byzantinische Mönch Pantaleon die damals vorhandenen spirituellen Strömungen des Abend- und Morgenlandes in einem riesigen Mosaik verewigt. Zehn Millionen Puzzlesteinchen erzählen biblische und antike Geschichten, die der Künstler inhaltlich miteinander zu einem Lebensbaum verwoben hat. Der normannische Dom ist ein wahres Bilderbuch. Wo sich heute die Kathedrale befindet, soll um das Jahr 1.000 ein Tempel gestanden haben, der jeden Tag abwechselnd von Juden, Christen und Moslems genutzt wurde. Historische Wahrheit oder Legende? Bei dem bis in die heutige Zeit vorherrschenden Konflikt der Religionen kaum zu glauben.
Im rechten Seitenschiff sind Schädel und Knochen der 800 Märtyrer von Otranto in drei riesigen Vitrinen zur Schau gestellt. Im Jahr 1480 griff eine aus 90 Galeeren bestehende Flotte der Osmanen mit 18.000 Mann unter dem berüchtigten Ahmed Pascha Otranto Italiens östlichste Stadt an. Er stellte die letzten 800 Bürger vor die Wahl, dem katholischen Glauben abzuschwören oder hingerichtet zu werden. Die Bürger entschieden sich für den Tod und wurden enthauptet. Papst Franziskus hat sie zu Beginn seiner Amtszeit heilig gesprochen.
Michele hat mal wieder das vorgesehene Reise-Programm in den Würfelbecher gelegt und kräftig gemischt. So kommt es, dass das für morgen Abend vorgesehene gemeinsame Abendessen um einen Tag und an einen anderen Ort vorgezogen wird.
Heute Abend essen wir im Ristorante "La Pignata" in Otranto, leider von eher durchschnittlicher Qualität. Eine Spitzenküche habe ich nicht erwartet, auch gute regionale Küche kann mich begeistern. In dem vom Veranstalter als "Fischrestaurant" proklamierten Verköstigungsbetrieb habe ich aber ein gutes Fischmenü erwartet. Offensichtlich hat die kulinarische Enttäuschung die Erinnerung an das dortige Essen in meinem Gedächtnis gelöscht... Das einzige, woran ich mich erinnere, ist eine dünne Scheibe gesäuerten Schwertfisch- Filets nebst Gemüsedeko als Antipasti.
Die nachfolgend beschriebenen Speisen gehörten jedenfalls nicht zum servierten Menü:
Eine schmackhafte Fischsuppe oder Eintopf, der mit geröstetem Brot serviert wird, ist der Ciambotto. Verschiedene kleine Fischsorten, Krebstieren, Muscheln, Garnelen, Scampi, Kraken, Olivenöl, Weißwein, Knoblauch, Petersilie und Tomaten gehen in diesem Gericht eine sehr aromatische Verbindung ein.
Alternativ zu empfehlen soll auch eine Zuppa di cozze alla tarantina sein, eine Suppe mit Miesmuscheln.
Lokaler Leckerbissen und wesentlicher Bestandteil der apulischen Küche ist Pulpo, der Oktopus. Den kennen wir ja bereits. Am besten schmecken die Exemplare, die in der Nähe der Felsen leben. Man erkennt sie an der doppelten Reihe Saugnäpfe pro Arm. Wenn sie nur eine Reihe haben, sind es die kleineren Moschuskraken. Für die Zubereitung des Pulpo sollte man immer darauf achten, dass die Arme gut eingerollt sind. Dafür schlagen die Fischer sie auf die Felsen oder Hafenmauern, legen sie dann in Wannen mit Meerwasser und machen damit Wellenbewegungen. So wird der Pulpo schön zart. Dieser Behandlung zuzusehen ist nichts für schwache Nerven. Aber ein Pulpo-Gericht sollte man sich in Apulien auf keinen Fall entgehen lassen!
Eine besondere Spezialität für Feinschmecker (nicht jedoch für mich) sind Seeigel, die hier nur im Winter gefangen und verkauft werden dürfen. Im Sommer stehen sie unter strengem Bestandsschutz. Seeigel werden überwiegend roh und - lebendig, verzehrt. Es sind nur die innenliegenden orangefarbenen Geschlechtsdrüsen (Gonaden) der Tiere, die als kulinarische Köstlichkeit heiß begehrt sind und geschmacklich ein wenig an Kaviar erinnern sollen. Das erklärt auch deren hohen Preis.
Do 17.10.2024 Santa Cesarea Terme und Gallipoli
Unsere Rundreise führt uns heute in das Städtchen Santa Cesarea Terme, das sich auf einer Klippe über dem Meer erhebt und bei klarer Sicht (leider heute nicht gegeben) einen atemberaubenden Blick auf den Canale d‘Otranto, der engsten Stelle des Adriatischen Meeres zwischen Apulien und Albanien, bietet. Zwischen dem Blau des Meeres und dem Grün der dichten Vegetation liegt das Stadtzentrum.
Viel zu sehen gibt's hier nicht. Es sei denn man betrachtet einen indisch anmutenden Palastbau der jüngeren Zeit als Sensation. Im Stadtzentrum gibt es weitere maurisch oder arabisch angehauchte Paläste bzw Villen, alle in italienischem Privatbesitz, sagt Michele. Sie stammen überwiegend aus dem 19. Jh., als fernöstliche Architektur besonders en vogue war. Die Gebäude visualisieren Reichtum, Kunstgeschmack und Exklusivität der Bauherren dieser Zeit.
Hier findet sich auch die engste Stelle des adriatischen Meeres zwischen Apulien und Albanien, insgesamt nur 80 km breit.
Bei der Weiterfahrt machen wir einen kurzen Halt an der Basilika Santa Maria in Finibus Terrae, einer Wallfahrtskirche von großer kulturhistorischer Bedeutung. Die Basilika liegt wie der Name sagt "am Ende der Welt", der südöstlichen Spitze der italienischen Halbinsel. Die Fassade der Kirche ist schlicht, ganz im Gegensatz zum Inneren, das reich mit Fresken, Mosaiken und religiösen Kunstwerken ausgestattet ist.
Michele vermittelt auf Wunsch meiner Mitreisenden in Santa Maria di Leuca die Möglichkeit eines kurzen Schiffsausflugs zu den Felsenhöhlen der zerklüfteten Küste. Ähnliche Höhlen habe ich schon zigmal gesehen und verzichte dankend auf die Mitfahrt, für die pro Person 20 € verlangt wird. Stattdessen genieße ich einen einfachen Caprese- Salat auf der Terrasse des Hafenrestaurants "Fedele". Einige Fliegen sowie Hund und Katze des Hauses leisten mir Gesellschaft.
Weiter geht es nach Gallipoli, wo wir die auf einer Insel errichtete Altstadt mit ihrer stolzen Kathedrale und den malerischen Straßen und Palästen besuchen. Nur durch eine Brücke ist das historische Zentrum mit dem Festland verbunden.
Tief unter der Altstadt von Gallipoli liegen ausgedehnte Höhlen, in die früher von Eseln gezogene Ölmühlen gebaut wurden. Wir steigen hinab in eine der alten unterirdischen Ölmühlen, die man rekonstruiert hat. Die Arbeiter lebten hier unten ohne Tageslicht während der Olivenernte von Oktober bis März. Das Essen für die Menschen und Futter für die Tiere wurde aus dem darüber liegenden Palazzo herabgelassen. Dazu Marihuana, das die Arbeiter rauchten, um die Schmerzen und die Müdigkeit zu ertragen. Für uns heute unvorstellbare Arbeitsbedingungen...
Nur Wasser gab es unten in der Höhle, aus einer Quelle am Boden. Das war lebenswichtig: Erst wurde die Quelle gesucht, dann die Mühle gebaut. Durch Schächte schütteten die Bauern die Oliven hinunter, das gewonnene Öl wurde in unterirdischen Zisternen zwischengelagert, bis es im Frühjahr abgefüllt und verschifft werden konnte.
Die italienische Stadt Gallipoli in Apulien hat übrigens nichts mit der Schlacht von Gallipoli im Ersten Weltkrieg zu tun, die 1915/16 auf der türkischen Halbinsel Gallipoli an den Dardanellen stattfand.
Es wird Zeit, sich mit dem wunderbaren italienischem Käse, speziell dem apulischem Käse, zu beschäftigen:
Jeder kennt ihn: Mozzarella! oder besser Fior di Latte (übersetzt "Milchcreme". Hat nichts mit Kaffee zu tun...). Bei der italienischen Spezialität handelt es sich um einen Mozzarella aus Kuhmilch.
Fior di Latte wird ebenso wie Mozzarella di Bufala (das Top- Produkt aus Büffelmilch) mittels eines ganz bestimmten Verfahrens hergestellt, bei dem in der Produktion die Rohmilch angewärmt und das Lab hinzugegeben wird, um die Milch einzudicken. Die Milch wird dann mit einer Käseharfe in kleine Würfel geschnitten und von der Molke getrennt. Durch heißes Wasser, Kneten und Ziehen entsteht dann die weiche, elastische Konsistenz, die für Mozzarellakäse typisch ist.
Burrata - ist eine mit eingedickter Sahne gefüllte Mozzarella-Hülle. Beim ersten Schnitt in den Käsebeutel fließt die Sahne heraus. Burrata-Käse ist schmackhaft genug, um allein mit einer Prise Meersalz und einem Spritzer Olivenöl gegessen zu werden, aber er kann auch mit Tomaten und Basilikum, mit Salat oder mit knusprigem, frischem Brot serviert werden.
Scamorza - ein halbfester Schnittkäse aus Kuh- oder Büffelmilch. Seine Rinde ist dunkelbraun und sehr dünn, der Teig hellgelb und ziemlich kompakt. Der Käse ist sehr frisch. Man kann ihn auch geräuchert (affumicata) erwerben. Er schmeckt vorzüglich zu frischem Weißbrot oder Baguette.
Caciocavallo - ein birnenförmiger Käse, der "fadenweise" um eine Holzspindel herum geformt wird und so seine typische Form erhält. Die alten Römer kannten ihn schon als "Reiterkäse".
Fr 18.10.2024 Uggiano La Chiesa - Lecce - Polignano a Mare - Noicattaro
Heute besuchen wir Lecce ("Lehtsche" ausgesprochen). Die Barockstadt besticht mit prachtvollen Bauwerken und kunstvoll verzierten Gebäuden aus Lava-Tuffstein. Bei einer Besichtigung sehen wir unter anderem die Porta Napoli, den Dom, die Piazza Sant´Oronzo und das römische Amphitheater.
Dann geht es weiter zum Herzstück des Lecceser Barocks, der Basilika Santa Croce. Die Kirche im Stil eines Pantheon beeindruckt mit ihrer einzigartigen Bauweise.
Ihre Fassade ist bekannt für ihre Dekoration mit verschiedenen Elementen wie mythologischen Figuren, Tieren, Pflanzenmotiven und Engeln sowie der großen Rosette, die von aufwendig gestalteten Skulpturen umgeben ist.
Das reich verzierte Innere der Basilika, seine Säulen und die Kuppel, sind wirklich sehr beeindruckend. Ein bemerkenswertes Merkmale ist auch der Hauptaltar, ein Meisterwerk neapolitanischer Einlegearbeit auf Marmor aus dem 18. Jahrhundert.
Die Aristokratie von Lecce ließ sich prunkvolle Paläste errichten. Ganz Süditalien einschließlich Sizilien gehörte damals zum Königreich Neapel. Lecce stand stets in Konkurrenz zur Hauptstadt Napoli. Minderwertigkeitskomplexe gegenüber den Neapolitanern kannte die Lecceser Elite aber nie.
Lecce wurde auf den Fundamenten und Überresten vormaliger Besiedelungen gegründet, die weit in die Vergangenheit bis zur Bronzezeit zurückreichen. An einigen Stellen im Stadtzentrum kann man die unterirdischen antiken Ruinen bestaunen. Und hier fließt auch der Idume, ein kleiner Fluß, der von Quellen im umliegenden Karst gespeist wird und den man schon vor langer Zeit unterirdisch velegt hat.
In den letzten Jahren hat sich Lecce zu einem beliebten Schauplatz diverser italienischer wie auch internationaler Filmproduktionen entwickelt.
Als Mittagssnack bietet sich ein köstliches Streetfood an: Friselle - ein knuspriges Gebäck, das an Donuts erinnert. Es wird mit unterschiedlichen frischen Zutaten belegt, z.B. mit einem Topping aus Burrata, Garnelen und gehackten Pistazien. Ein kulinarisches Erlebnis!
Im Caffè Salentino gibt es eine Kaffeespezialität mit Eiswürfeln und süßer Mandelmilch, die man unbedingt probieren muss: "Caffè Leccese", auch bekannt als "Caffè alla Salentina". Diese Kaffee- Zubereitung ist in ganz Apulien beliebt. Zum Kaffee sollte man sich eine leckere Gebäck- Spezialität des Salento gönnen: Pasticcio leccese, ein Mürbeteiggebäck, das mit Vanillecreme (crema pasticceri) gefüllt wird. Es ähnelt den portugiesischen Pasteis de Belém. Man isst es traditionell zum Frühstück, aber auch zwischendurch.
Am Nachmittag fahren wir in Richtung Bari weiter und legen einen Halt ein in Polignano a Mare. Die weißen Häuser auf dem steilen Felsvorsprung geben der Umgebung einen antiken Charme, ein fast kitschiges Postkartenmotiv. Kein Wunder, dass hier ein Song wie "Volare" entstehen konnte, die "Sonnenhymne aus Apulien". Komponist, Texter und Sänger war Domenico Modugno, dem man in seinem Heimatdorf Polignano a Mare, ein Denkmal gesetzt hat. Mit seinen Liedern hat er den armen Apuliern in den 50er- Jahren Hoffnung auf ein besseres Leben gegeben. "Volaré, oh-oh Cantaré, oh-oh-oh-oh" wurde ein Evergreen.
Hier gibt es ein köstliches Gelato zu genießen. In dieser Region soll das Eis besonders schmackhaft sein. Die Geschmacksprobe bestätigt das.
Abends erreichen wir das UNA Hotel Regina (4*) in Noicattaro, wo wir die letzten drei Nächte verbringen werden.
Michele hat uns vorgewarnt.
Mein erster Eindruck "nettes, rustikales Landhotel". Doch schon beim Bezug meines Zimmers muss ich den Eindruck korrigieren. Einfachste, abgestossene dunkle "Bauernmöbel" in einem mittelgroßen, dunklen Raum und ein viel zu kleines Duschbad mit WC.
Dunkle Kassettendecke, Türen und Türrahmen, ein Dämmerlicht als Beleuchtung. Die alte zentrale Klimaanlage lässt den Raum nur auf 24° C "herunterkühlen". Das ist mir zu warm zum Schlafen. Auf den dunklen Fluren springt die sensorgesteuerte Beleuchtung nur abschnittweise oder auch gar nicht an. Das Türschloß der Zimmertür ist defekt, ebenso wie der Lichtschalter im Bad. Auch der Haarföhn funktioniert nicht. Reklamationen werden nicht oder nur mangelhaft bearbeitet.
Der Service in diesem 4*-Hotel ist "unter aller Kanone", eine einzige Katastrophe von der Rezeption bis zum Restaurant, wo die Kellner offensichtlich schon auf das Saisonende warten.
Lobend muss ich allerdings den Veranstalter SKR Reisen erwähnen, der mir eine angemessene Entschädigung für diesen Hotelaufenthalt vergütet hat.
Sa 19.10.2024 Ostuni - Alberobello
Nach dem Frühstück brechen wir auf nach Ostuni. In der Stadt auf dem Hügel am Meer sind alle Fassaden weiß gekalkt. Das hat einen historischen Hintergrund. Während einer der vielen Pestepidemien stellte man fest, dass Kalk die Erreger eindämmen kann. Bis heute sind die Hauseigentümer der Altstadt dazu angehalten, die Außenwände jährlich neu zu streichen.
Ostunis berühmtes Wahrzeichen ist die Kathedrale Santa Maria Assunta in Cielo mit ihrem riesigen Rosettenfenster. Der Name der Kathedrale ist eine sehr verbreitete Namensgebung für eine italienische Kirche. Ins Deutsche übersetzt bedeutet er "Aufnahme der Jungfrau Maria in den Himmel".
In der Nähe von Ostuni liegt die kleine "Keramikstadt" Grottaglie. Sie ist berühmt für die dort hergestellten Pumi. Ein Pumo ist ein Symbolträger aus Keramik oder Terrakotta in Form der Blüte der Arkanthusblume, der Glück und Wohlstand bringen und alles Böse und Unheil vom Haus und seinen Bewohnern fern halten soll.
Pumi waren einst dem Kult der römischen Göttin Pomona gewidmet und prägen die Architektur der weiß getünchten Städte Apuliens bis heute. Man findet sie an den gusseisernen Balkonen, an Säulen, Toren oder als kleine Glücksbringer in den Wohnungen. Ein Pumo ist zudem ein ideales Mitbringsel und Souvenir aus einem Apulienurlaub. Pumi werden in allen Größen und Farben überall in der Region verkauft.
Gegen Mittag fahren wir weiter nach Alberobello, "Schöner Baum", (1996 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet) mit seinen berühmten Trulli-Häusern. Die haben nichts mit "Tri Tra Trullala" aus dem Kasperletheater zu tun. Der Singular von Trulli ist Trullo, nicht Trulla... "Trullo" leitet sich vom griechischen trullos ab, "Kuppel".
Es waren Arme-Leute-Häuser, im Sommer kühl und im Winter warm. Die dicht nebeneinander gebauten Trulli erinnern mich an die Häuser der Hobbits, auch wenn diese ganz anders aussehen. Man wähnt sich ein wenig an einem märchenhaften Ort mit niedlichen Elfenhäusern, in denen man heute leider zig Souvenirgeschäfte vorfindet. Einige der renovierten und modernisierten Trulli kann man auch als Ferienunterkunft buchen. Oftmals werden die Dächer heute auch von einem Pumo gekrönt.
Die kleinen Rundhäuser aus dem 17. und 18. Jh. mit den charakteristischen Zipfeldächern sind aus Kalksteinplatten errichtet und das Wahrzeichen der Region Apulien. Nicht von ungefähr nennt man Alberobello auch "Dorf der Zipfelmützen".
Den Ursprung der mörtellosen Trulli-Bauweise würde man heute als "Steuersparmodell" bezeichnen. Da die Häuser bzw. Dächer leicht ab- und wieder aufgebaut werden konnten, vermieden die Besitzer damals die Zahlung von Grundsteuer an das Königreich Neapel. Bei einer bevorstehenden königlichen Inspektion wurden die Trulli-Dächer schnell und einfach abgebaut. Also: kein Haus - keine Steuer! Sobald die Gefahr vorüber war, wurden sie wieder aufgebaut bzw. aufgeschichtet.
Heute regnet es in Strömen. Vom und zum Bus-Parkplatz bestellt Michele einen Shuttlebus zur Altstadt. Damit sparen wir uns 15 min Fussweg im Sturzregen. Wir beginnen unseren Rundgang mit einer Weinprobe in einer Enothek. Na ja, eigentlich ist es ein kleiner Feinkostladen mit zusätzlichem Krimskramsverkauf.
Michele gibt der Gruppe anschließend "Freizeit" zur selbständigen Erwanderung der Trullistadt im Regen. Ich nutze die Zeit für ein Lunch im preisgekrönten Spitzenrestaurant
L' Aratro von Laera Domenico und bestelle "Kalbsfilet mit Speck umrandet, mit Olivenholz gegrillt". Wirklich sehr gut! Und eine willkommene Abwechslung zum sonst angesagten Streetfood.
Und das sind die bekannten und berühmten Weine aus Apulien:
- Primitivo Salento
ein trockener, kräftig-fruchtiger Landwein für jeden Anlass . Er schmeckt zu rosa gebratenem Fleisch, würzigen Pastagerichten und aromatischem Käse! Aber auch als Aperitif oder einfach so, in einer geselligen Runde. Primitivo gibt es in allen Preisklassen und Qualitäten. Die Weinspezialisten von falstaff haben den "2019 Es Red Primitivo Salento IGT" von Gianfranco Fino, Manduria, auf den ersten Platz des Qualitätsrankings gehievt. Das Fläschchen kostet schlappe 140 €. Aber es gibt auch bezahlbaren Primitivo von sehr guter Qualität...
- Negroamaro del Salento
ein vollmundiger, geschmeidiger und recht frischer Wein, der sich hervorragend als Begleiter zu schmackhaften Vorspeisen und Hauptgerichten mit kräftigen Aromen eignet. Mir mundet er am besten mit 12% vol Alkohol. Der "Burner" ist z.Zt. der 2021 Jo Negroamaro Salento IGT für 80 € die Flasche.
- Sangiovese
ist die am häufigsten angebaute rote Rebsorte Italiens, so auch im Salento. Der Wein zeichnet sich durch einen hohen Säure- und Tanningehalt sowie ein helles Rot aus und bildet die Grundlage vieler Cuvées.
Zum Wein werden einem oftmals die kleinen, kringelförmigen Taralli angeboten. Diese Snacks werden aus Weizenmehl, Weißwein, Olivenöl und Salz hergestellt und gebacken. Es gibt sie in natur oder gewürzt mit Peperoni, Sesam, Mohn, Knoblauch, Fenchelsamen, getrockneten Kräutern oder Pfeffer. Ich bin ehrlich, mir schmecken diese furztrockenen Kringel nicht, aber ich bin auch ansonsten kein Fan von Gebäck- Snacks.
So 20.10.2024 Altamura - Matera - Torre a Mare
Eine beeindruckende Panoramafahrt führt uns heute nach Altamura, wo wir eine lokale Bäckerei besuchen. Dort probieren wir nochmals die landestypische Focaccia. Das bereits aus Bari bekannte italienische Fladenbrot wird aus Hefeteig hergestellt und vor dem Backen mit Salz, Olivenöl und Kräutern verfeinert.
Berühmt für die Qualität Ihres Brotes ist die seit langer Familientradition geführte Panificio Di Gesù in der Nähe vom Palazzo de Angelis -Viti, nicht zu verfehlen wegen ihrer zentralen Lage. Hier wird auch das berühmte Altamura-Brot ("Pane di Altamura") traditionell hergestellt und gebacken. Es gehört zu den aromatischsten und köstlichsten Weizenbroten, die ich kenne. Es wird zu 100 % aus Hartweizenmehl (Semola) hergestellt, was an sich schon eine Besonderheit ist, da Brote aus diesem Mehl selten sind. Gebacken wird es traditionell mit Sauerteig (Lievito Madre) in Holzbacköfen in Form übergroßer Laibe, die dann nach Bedarf der Kunden zerteilt und gewogen verkauft werden.
Das Brot ist ideal für Bruschetta und auch mit gutem Olivenöl und etwas Fleur de Sel ein Genuss mit einem unvergleichlich intensiven, nussig-würzigen Geschmack, einer sehr dicken, knusprigen Kruste und einer dichten, gelben Krume. Ich nehme ein halbes Brot mit nach Hause, muss aber feststellen, dass es bei uns nicht annähernd so gut schmeckt wie vor Ort in Altamura.
Schade, aber so ist das mit den meisten Lebensmitteln und Genüssen aus fernen Regionen, sie schmecken dort am besten, wo sie herkommen. Woran liegt das? Meine unmaßgebliche Meinung dazu ist: Vor Ort sind die Produkte frisch und ihr Genuss hat mit dem sensorischen und kulfaktischen Eindruck zu tun, den man als Ausländer in ihrem Herkunftsland hat. Leider kann man den nicht konservieren und somit auch nicht mitnehmen.
Altamura hat auch viel Humor, z.B. mit der Werbung für das Leben junger Frauen im Kloster.
Mit hohen Mauern wurde Altamura im Auftrag von Kaiser Friedrich II. im Jahr 1231 gegründet. Ein gemütlicher Spaziergang durch die malerischen Altstadtgassen rundet unseren Besuch ab. Sicher einen Besuch Wert wäre das Archäologische Museum von Altamura gewesen, wo es die Nachbildung der unterirdischen Grotte von Lamalunga zu bestaunen gibt. Dort hat man den ältesten homo sapiens Italiens gefunden. Er soll mindestens 200.000 Jahre alt sein! (Schon nach erheblich kürzer Zeit wird man von uns heutigen Menschen wohl nichts mehr vorfinden. "Erde zu Erde, Staub zum Staub".) Die Originalgrotte ist aus konservatorischen Gründen nicht zur Besichtigung freigegeben und das Museum für uns aus Zeitgründen auch nicht. Schade, schade!
Anschließend erreichen wir die Felsenstadt Matera in der Basilikata, der westlichen armen Nachbarregion von Apulien, deren Handlungsort Carlo Levis sozialkritischer Roman "Christus kam nur bis Eboli" ist. Matera ist für seine Sassi bekannt, in den Kalktuff gehauene Felsenwohnungen bzw. Höhlen ohne Strom und Kanalisation. Schon seit 20.000 Jahren lebten dort Menschen mit ihrem Vieh in Schmutz und Feuchtigkeit.
Aufgrund der schlechten Lebensbedingungen wurden die Behausungen Ende der 1950er Jahre geräumt und die dort unter erbärmlichen Umständen lebenden Menschen vom italienischen Staat in Sozialwohnungen untergebracht. Matera wurde als "Schande Italiens" betrachtet.
Heute ist der Ort in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und die Sassi beherbergen nach gründlicher Renovierung Museen, Restaurants oder Touristenunterkünfte. The times they are a-changin... Ähnliche in den Fels geschlagene Wohnhöhlen habe ich in Kappadokien in der Türkei gesehen und sogar darin übernachtet. Es gibt sie auch an vielen weiteren Orten weltweit. Matera wurde in 2019 sogar zur Kulturhauptstadt Europa gewählt!
Michele hat für mich eine Fahrt mit einer Piaggio Ape Calessino organisiert, einem dreirädrigen Roller mit einem 200-cm³-Einzylinder-Motor. "Ape" heißt auf Deutsch "Biene". Der Spaß kostet für meine 45-minütige Fahrt inklusive Driver- Guide 50 Euro. Das ist es mir wert. Die Besichtigungstour der Reisegruppe zu Fuß gestaltet sich treppauf, treppab als sehr anstrengend. So habe ich im Nachhinein ein gutes Gefühl bei der Wahl der Mobilitätsalternative.
Neben den Sassi ist auch die alte Zisterne Palombardo Lungo unter der Piazza Vittorio Veneto einen Besuch wert. Sie diente als Teil des Bewässerungssystems des Stadtzentrums, verlor aber schon 1920 mit dem Bau des apulischen Äquadukts (Aquedotto pugliese) ihre Berechtigung. Heute ist sie nur noch ein beliebtes Touristenziel. Die quietschgrüne Beleuchtung vermittelt dem Besucher einen magischen Eindruck.
Die Felsenstadt Matera war in jüngster Zeit Kulisse für historische und biblische Hollywood- Filme wie Pasolinis Die Passion Christi oder Mel Gibsons Passion. Auch der letzte James-Bond-Film Keine Zeit zu sterben wurde teilweise hier gedreht. Agent 007 hat bei der spektakulären Verfolgungsjagd durch die engen Strassen und Gassen der Stadt seinen Aston Martin fast zu Schrott gefahren.
Zurück in Apulien, in Torre a Mare, wartet in der Pizzeria "Quanto Basta" (deutsch "so viel wie nötig" oder "nach Belieben") ein Abschieds- Dinner auf uns, das ich in dieser Schlichtheit auch noch nicht bei meinen Gruppenreisen erlebt habe. Es besteht - nomen est omen - aus einer spärlichen Vorspeise und einer Pizza. Da hat der Veranstalter SKR und seine Agentur vor Ort in Anbetracht des nicht gerade niedrigen Reisepreises definitiv zu Ungunsten der Reisenden gespart und sich bereichert. Bei uns in NRW hätte man dann wohl das Ende der Reise in einer Pommesbude gefeiert, was auch nicht unbedingt jedem gefallen hätte.
Die Gruppe hat mich gebeten, die Abschiedsrede zu halten und das Trinkgeld für Reiseleiter und Fahrer zu übergeben. Also übernehme ich diese ehrenvolle Aufgabe - wie schon auf vielen vorherigen meiner Reisen.
Ein italienisches Menü (also nicht ein Pizzaessen wie o.a.) unterscheidet sich sehr von deutschen Gewohnheiten. Ich habe mich dazu schon einmal in einem früheren Reisebericht ausgelassen. Hier zitiere ich aus den Ausführungen von eatclub.de "Die goldenen Regeln des italienischen Menüs" von Charlotte Fabian. Der Originaltext wurde von mir an einigen Stellen modifiziert:
"Beim Genuss auf italienisch geht es darum, allen Zutaten ihren Raum zu geben und daraus ein intensives Erlebnis zu schaffen. Deshalb ziehen sich italienische Gelage am Abend auch über mehrere Stunden und Gänge.
Das Essen beginnt mit einen Geschmacksanreger mit verschiedenen "Antipasti" und einem Aperitiv. Die Vorspeisen dienen dazu, den ersten Hunger zu stillen und die Lust auf mehr zu wecken. Gerne wird dazu auch frisch gebackenes Ciabatta-Brot oder knusprige Grissini mit cremigem, guten Olivenöl und einer Prise Salz serviert. So kann die Wartezeit vor der Pasta, auf italienisch
"Ante Pasta", kulinarisch überbrückt werden. Daher kommt der Begriff Antipasti.Folgerichtig kommt nach den Antipasti als "Primi Piatti", als erster Gang, ein Pasta-Gericht mit einer feinen und leichten Sauce auf den Tisch. Alternativ kann aber auch ein cremiges Risotto serviert werden oder eine Suppe, wie zum Beispiel eine klassische Minestrone.
Danach folgt das eigentliche Hauptgericht, die "Secondi Piatti", klassischerweise bestehend aus einem Fleisch– oder Fischgericht nebst Beilagen. Die Möglichkeiten der Köchinnen und Köche sind hier sehr vielfältig.
Nach dieser Speisenfolge darf ein Dessert nicht fehlen, das "Dolci". Eiscreme und Sorbets mit säuerlichen Früchten eignen sich gut als leichter Genuss nach schweren Speisen. Aber auch hochkalorische Desserts wie Tiramisu sind beliebt.
Und wem der Sinn gar nicht nach Süßspeisen steht, wählt vielleicht als Alternative eine Auswahl italienischer Käsesorten.
Das italienische Menü wird traditionell mit einem Espresso abgeschlossen. Wer noch kann, trinkt nach dem Espresso noch einen Digestiv. Gut passt hier ein klassischer Grappa!
Mo 21.10.2024 Noicattaro - Bari - Deutschland
Am Vormittag werden die meisten Mitreisenden zum Flughafen Bari gebracht. Ich habe den Bus-Transfer des Veranstalters wegen meiner individuellen An- und Abreise nicht gebucht, denn die Gruppe fliegt bereits mittags nach Frankfurt mit Anschlußflügen von dort. Mein Rückflug startet erst um 18:05 über München nach Düsseldorf.
Das Hotel hat sich im Vorhinein auf seiner Website mit einem kostenfreien Shuttle zum Airport Bari geschmückt. Bei weiterer Nachfrage per eMail kann man sich aber nicht daran erinnern... Ich habe großes Glück, das Transfer-Taxi für zwei Mitreisende unserer Gruppe, Conni und Uwe, die den gleichen Rückflug bis München haben, nimmt mich mit. Ich gebe dem Fahrer ein angemessenes Trinkgeld.
Addio Puglia!
Ich verabschiede mich mit dem auch bei uns bekannten Lied Bella Ciao des italienischen Widerstandes und der Partisanen, die gegen die faschistische Diktatur Mussolinis und die Besetzung durch Hitlers Nazi-Soldaten kämpften.
Mein Fazit:
National Geographic zählt den südlichsten Zipfel Italiens zu den landschaftlich schönsten Regionen der Welt. Diesem Urteil kann ich mich nach meinen vielen Reisen nur anschließen. Der hellgelbe Sandboden an den Stränden verleiht dem Wasser einen transparenten grünblauen Farbton. Spuren seiner antiken Vergangenheit sind in jeder Ecke Apuliens zu finden. Und die regionale Küche mit ihren frischen Produkten ist wirklich bemerkenswert gut.
Grazie mille e arrivederci!
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Please notice: website background by kotkoa on Freepik
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Und das sind meine Reiseliteratur- Empfehlungen für Apulien:
- Polyglott on tour - Reiseführer Apulien/Kalabrien: sehr empfehlenswert für eine Reise nach Apulien (hingegen Inhalt zu Kalabrien eher mager...)
- "Gebrauchsanweisung für Apulien und die Basilikata" von Maria Carmen Morese, kein klassischer Reiseführer, aber eine wunderbar lebendige, romanhafte Erzählung über die Region
- "Christus kam nur bis Eboli" von Carlo Levi, Roman über das archaische Leben der Menschen im Mezzogiorno, Kampanien, in den 30er- Jahren des 20. Jh., die desolaten sozialen Verhältnisse und die Rückständigkeit der Bevölkerung in den abgelegenen Bergdörfern
Hier gehts zurück zur Startseite: www.travelhomepage.de (falls es mit dem Slide-In-Menü am linken Rand nicht klappen sollte...)