30.11.08, Sonntag

Am frühen Morgen fliegen wir mit einer Propellermaschine der Lao Airlines zunächst nach Pakse, Laos, wo wir auschecken und wieder einchecken. Dann geht es weiter nach Siem Reap. Meinen Reisepass zieren zunehmend mehr eingeklebte Visa, nun auch vom Königreich Kambodscha. Es ist das einzige Land der Welt, dessen Nationalflagge ein Bauwerk ziert - die Türme der Tempel von Angkor Wat.

Herr Savi ist unser temple guide und es ist anfangs für uns sehr anstrengend, ihm zuzuhören. Er kriegt die Zähne kaum auseinander. "Fragen Sie mich alles, aber nichts über Politik!" Also bitte keine politischen Fragen, denn "unsere Demokratie ist anders." Was ist denn hier los?

Das komfortable Khemara Angkor Hotel in Siem Reap wird in den nächsten Tagen unser "Basislager" sein.

Siem Reap ist eine aufstrebende Provinzstadt in unmittelbarer Nähe zur größten sakralen Anlage der Welt - Angkor. Sofern sie nicht schon längst vor Ort sind, haben sich die internationalen Hotelketten hier in Siem Reap Grundstücke gesichert.

Angkor, das Herz des Khmer- Reiches, das sich vom 9. bis 13. Jahrhundert in Indochina ausdehnte, ist heute ein riesiger Archäologischer Park von 300 qkm Fläche..

Die Khmer schufen in der Ebene des Tonle Sap ein gewaltiges Netz aus Becken, Kanälen und Reisfeldern. Deren Erträge sicherten das Überleben des Volkes und dienten zur Finanzierung der monumentalen Tempel und Paläste von Angkor. Die mächtigen Könige der Khmer hatten für uns ungewöhnlich klingende Namen wie Jayavarman oder Suryavarman.
Die Tempel von Angkor liegen teilweise kilometerweit auseinander und sind fußläufig nicht ohne weiteres erreichbar. Also bedienen sich die vielen Touristen als Shuttle der Busse und Tuc- Tucs.

Bevor wir unser Besichtigungsprogramm starten können, muß die Gruppe erstmal zum Fotoshooting. Jeder Besucher, der einen Mehrtagespass erwirbt, bekommt einen in Plastikfolie verschweißten Lichtbildausweis, der an jedem Tempel gewissenhaft kontrolliert wird. Das geht aber erstaunlich schnell.

Kurz danach können wir mit dem Besuch der sogenannten Roluos- Gruppe beginnen, deren Bauwerke vornehmlich aus Ziegeln bestehen. Die Skulpturen bestehen allerdings aus Sandstein. Für die spätere Bauten wurde fast ausschließlich Sandstein verwendet, da diese Gestein sich wesentlich feiner bearbeiten und verzieren läßt.

Der Bakong, eine pyramidenartige Anlage, ist der erste Staatstempel der Angkor- Periode, am Lolei finden sich wunderschöne Sanskrit- Inschriften und am Preah Ko gibt es sehr gut erhaltene, kunstvolle Steinmetzarbeiten zu bewundern, z.B. männliche und weibliche Shiva- Darstellungen..

Sobald wir an den verschiedenen Tempelanlagen aus dem Bus steigen, fällt sofort eine Handvoll Kinder über uns her, die Bücher, Postkarten oder selbstgebastelte Souvenirs verkaufen wollen. Bei den Büchern handelt es sich um Verlagsprodukte, die illegal in China kopiert wurden. Herr Savi sagt "In Kambodscha keine Raubkopien, hier nur Kopien!" Aha, so ist das.

Das wars dann auch schon für heute mit dem Kulturprogramm. Wir fahren die 12 km zurück nach Siem Reap. Im Ort verkaufen Händler Benzin, das sie in alte Glas- oder Plastikflaschen abgefüllt und am Straßenrand auf Holzgestelle drapiert haben. Der Sprit wird kanisterweise aus Laos und Thailand hierher geschmuggelt. Bei dieser Art des Verkaufs an den Endverbraucher soll schon mal öfter ein Stand durch Unachtsamkeit in die Luft fliegen. Also möglichst Abstand davon halten!

Überall wird "Khmer Traditional Body Massage" angeboten. Dieses Angebot sei aber nur in den großen Hotels seriös, so Herr Savi, ansonsten verberge sich meist Prostitution dahinter. "Viele Frauen nicht gesund!" und das gelte auch für die sogenannten Taxi- Girls und Beer- Girls in den Karaokebars. Aber diese Läden werden wir sowieso nicht aufsuchen.

Kambodscha ist leider auch eine Hochburg der Kinderprostitution, die hier weniger durch perverse westliche Touristen gefördert wird, als vielmehr durch einheimische - und chinesische - Geschäftsleute, die glauben, Sex mit jungfräulichen Mädchen führe zu Erfolg und Glück. Somaly Mam (siehe mein Literaturtipp), eine Kambodschanerin, die dieses Schicksal als kleines Mädchen selbst erlitten hat, wurde jüngst für die Arbeit ihrer Hilfsorganisation in Deutschland ausgezeichnet.


01.12.08, Montag

Heute besichtigen wir viele Tempel im Zentralbezirk von Angkor. Ich habe mir einige Besonderheiten gemerkt:

East Mebon - Der Shiva- Tempel wird von prachtvollen Löwenstatuen und Elefanten auf den Ecken bewacht. Herr Savi zeigt uns seinen "Lieblingselefanten" auf der nordwestlichen Ecke. Es ist der am besten erhalten. An einer anderen Stelle des Tempels ist Vishnu in seiner Inkarnation als Mensch- Löwe zu sehen, wie er dem Dämonenkönig den Leib aufreißt.

Neak Pean - Hier bewundern wir eine runde Tempel- Insel in einem quadratischem Bassin, das den mythischen Himalayasee Anavatapa darstellen soll. Der See wird umwunden von einer Naga- Ballustrade - daher wohl auch sein Name "sich ineinander windende Schlangen". Nagas sind vielköpfige Wasserschlangen, deren Abbildungen und Reliefs als Beschützer an vielen Tempeln in Angkor zu finden sind. Zur Zeit unseres Besuchs ist das Bassin mit Regenwasser gefüllt und bietet so zusammen mit der Tempelinsel ein sehr stimmungsvolles Fotomotiv.

Preah Khan - Jayavarman VII. hat diese große Tempelanlage mit vielen Räumen und Sälen erbauen lassen. Hier wurde Buddha ebenso verehrt wie Vishnu, Shiva und unzählige weitere Gottheiten. Viele Teile der Anlage sind heute eingestürzt und werden langsam und mühevoll restauriert. Besonders bleibt mir der Saal mit den Fresken der Apsara- Tänzerinnen in Erinnerung. Bis zu 3000 Apsaras sollen hier ausschließlich für den König getanzt haben. Der Tanz der Apsaras ist bis heute wichtigster Teil der kambodschanischen Identitätsfindung. Das Repertoire dieser "Botinnen der Götter und Ahnen" verewigt die Entstehungsmythen Kambodschas. Mehr als 1.000 verschiedene Handbewegungen und Gesten müssen die Tänzerinnen erlernen, eine Ausbildung, die bereits im Kindesalter beginnt.

Ta Som - Am Eingang wartet ein Bassin, das vollständig mit Entengrütze bedeckt ist. Ein malerisches Bild. Die Wurzeln von Kapok- Bäumen überwuchern ein mächtiges Boddhisattva- Gesicht in den Ruinen.

Halbzeit, wir legen eine Mittagsrast ein und erfrischen uns.

Ta Prom - Der berühmte Urwaldtempel! Dieses ehemals große buddhistische Kloster ist malerisch von Urwaldbäumen überwuchert. Auch hier haben Kapokbäume ihre Wurzeln in und über die labyrinthartig angelegten Mauern gewunden. Die Wissenschaftler haben beschlossen, diesen Tempel der Natur zu überlassen. An einer Stelle des Ta Prom wurden Szenen von "Tomb Raider" mit Angelina Jolie gedreht.

Takeo - Dieser reine Sandsteinbau sollte der Staatstempel Jayavarmans V. werden, doch er blieb unvollendet, da beim Bau ein Blitz einschlug, der als Zeichen für drohendes Unheil gewertet wurde und zur Einstellung der Arbeiten führte. Sehr steile Treppen führen auf die 14 m hohe Pyramide. Die fünf Türme des Heiligtums weisen die übliche Quincunx- Anordnung auf, wie auf einem Würfel.

Thommanon - Der kleine Vishnu- Tempel ähnelt ein wenig einem christlichen Kirchenschiff. Er wurde in den 60er Jahren rekonstruiert und präsentiert sich in einem ordentlichen Zustand. Viele schöne Vishnu- Fresken sind zu bewundern.

Chau Say Tevoda ist der Schwestertempel des Thommanon. Er wurde erst kürzlich von den Chinesen mit Sandstein und Laterit restauriert, dem üblichen Baumaterial für alle Tempel. Als Mörtel zum Verfugen und Mauern nahm man damals pflanzliche Stoffe oder auch tierisches Kollagen. Oft wurde aber auf Mörtel verzichtet. Alternativ verwendete man dann Metallklammern zum Verbinden der Steine.


02.12.08, Dienstag

Heute Vormittag steht Angkor Thom, die "Große Stadt", auf dem Programm. Es ist heiß geworden und es empfiehlt sich grundsätzlich das Tragen einer Kopfbedeckung und die Mitnahme von Wasser. Die Wasserversorgung ist für die Gruppe übrigens perfekt organisiert. Mehrmals täglich verteilt unser Busfahrer Nachschub aus der mitgenommenen Kühlbox - incl. Erfrischungstüchern!

Das im 13. Jh. vollendete Meisterwerk der Khmer- Baukunst, dessen Grundfläche von 3 x 3 km von einem breiten Wassergraben und mächtigen Dämmen umgeben war, betreten wir durch das Südtor. Hierher führt über den Wassergraben ein steinerner Dammweg, der von Statuen flankiert wird. Es sind 54 Göttern auf der einen und 54 Dämonen auf der anderen Seite. Die Statuen schultern neunköpfige Nagas, die die Stadt beschützen sollen. Das Südtor selbst ist mit der Darstellung Indras, des Gottes der Krieger, auf dreiköpfigen Elefanten verziert. Eine schnurgerade Straße führt 1500 m bis zum Bayon, dem zentralen Heiligtum der Stadt. Diesen Weg kann man bei Bedarf auch auf dem Rücken von Miet- Elefanten zurücklegen, die am Südtor bereitstehen. Rent an elefant!

Der Bayon wird in seinem Zentrum gekrönt von 54 mächtigen Türmen mit jeweils vier riesigen Gesichtern des Lokesvara, Bodhisattva des Erbarmens. Es gibt auch Thesen, wonach die Gesichter Jayavarman VII., den Bauherrn, darstellen sollen. Der Besucher ist nirgendwo unbeobachtet - big brother is watching you. Wir schauen uns die nicht enden wollenden kunstvollen Flachreliefs auf den umlaufenden Mauern an. Hier werden hunderte Szenen des Alltags, der Kriegsführung, des ländlichen und höfischen Lebens, der Religion und Mythologie wiedergegeben.

Japanische Touri- Gruppen geben sich oft rücksichtslos. Wenn sie eine Treppe besteigen, haben alle anderen Besucher zu warten. Sie beanspruchen die ganze Breite. Wenn sie sich gegenseitig vor den schönsten Motiven fotografieren wollen, haben alle anderen diese Stelle zu räumen. Eine merkwürdige Einstellung, die ich nicht akzeptieren kann.

Auch auf der angrenzenden sogenannten Elefantenterrasse ist ein langer Fries mit Flachreliefs zu bewundern. Hier sind fast lebensgroße Elefanten mit ihren Mahouts auf der Jagd dargestellt. An anderer Stelle findet man die Abbildungen von Garudas, Fabelwesen halb Mensch, halb Vogel. Auf der Terrasse stand einst der prachtvolle Palast von Jayavarman VII. Fast nichts ist davon übriggeblieben.

Auf der sich anschließenden Terrasse des Leprakönigs sollen früher die verstorbenen Könige eingeäschert worden sein. Wir steigen zwischen hohen Mauern die Terrasse hinunter in einen Gang mit kunstvollen Fresken.

Weiter geht es zu dem wegen Restaurationsarbeiten für Besucher gesperrten Baphuon, dem Staatstempel von Udayadityavarman II. (welch ein Name!) Die einst fünfstufige pyramidenförmige Anlage besaß prächtige umlaufende Galerien auf drei Ebenen. Baphuon war das größte religiöse Bauwerk im Khmer- Reich und wurde im 11. Jh. als Tempel für den Hindu- Gott Shiva errichtet. Erst später, im 16. Jh., entstand der riesige liegende Buddha, der die gesamte Länge der Westseite ausfüllt. In den 60er Jahren haben französische Archäologen den Tempel in seine Einzelteile zerlegt um einem Einsturz zuvorzukommen. 300.000 Sandsteinblöcke wurden vermessen, gewogen, nummeriert und ringsum im Dschungel verteilt. Der mörtellose Wiederaufbau des "größten 3-D-Puzzels der Welt soll 2011 fertig werden. Dann wird Baphoun die zweite Hauptattraktion neben Angkor Wat sein.

Die Mittagspause verbringen wir in einem familiengeführten Restaurant im Tempelbezirk. Am Nebentisch hat sich ein junges chinesisches Paar einen "Beef Volcano"- Topf, so die Bezeichnung auf der Speisekarte, bestellt. Das sieht sehr lecker aus. Ich frage die beiden, ob ich das Gericht mal fotografieren darf und werde darauf gleich zur Kostprobe eingeladen - eine richtig nette Geste.

Am Nachmittag folgt gleich der nächste Höhepunkt: Angkor Wat, die "Königsstadt". Bisher habe ich Angkor Wat immer für den Namen der gesamten legendären Tempelanlagen gehalten. Hier vor Ort lerne ich, dass es nur ein vergleichsweise kleiner Bereich der Gesamtanlage ist. Der von Suryavarman II. erbaute Tempel hieß ursprünglich Vrah Vishnuloka, "heiliger Wohnsitz von Vishnu". Im Zuge der religiösen Orientierung hin zum Buddhismus machten die Khmer aus dem Vishnu- Heiligtum dann kurzerhand ein Wat (thailändisch für "Kloster").

Fünf grandiose, maiskolbenförmige Türme ziehen die Aufmerksamkeit des Besuchers auf sich. Wir sind gefangen von diesem Eindruck, dieser Magie eines Bauwerks, wie ich sie sonst an keinem anderen Ort der Welt bisher erlebt habe.

Über einen von Naga- Balustraden gesäumten Damm aus Lateritgestein, der durch den breiten Wassergraben führt, erreichen wir zunächst ein großes Zugangstor zum eigentlichen Tempel. Von hier aus führt ein noch eindrucksvollerer und längerer Dammweg als der erste zur Tempelplattform mit ihren drei Ebenen und dem zentralen Prasat (Tempelturm). Die Räume, Säle und Höfe der Anlage überbieten sich gegenseitig an Skulpturen und Reliefs. Die berühmten Flachreliefs von Angkor Wat sind teilweise 2 m hoch und stellen in schier endloser Breite die Heldentaten des Königs und mythische Szenen mit Vishnu und den anderen Hindugöttern dar. Sie waren einmal mit roter, schwarzer und goldener Farbe bemalt, was heute nur noch an ganz wenigen Stellen erkennbar ist. Die Darstellungen sind äußerst detailreich und stellen unzweifelhaft den herausragenden Höhepunkt der bildhauerischen Arbeiten an den Tempeln dar.

Spätestens nach dem hundersten laufenden Meter ist man aber nicht mehr für weitere Details aufnahmefähig. Es tritt ein gewisser Sättigungseffekt ein. Insgesamt beträgt die Breite der umlaufenden Reliefs ca 700 Meter!

Neben den Reliefs waren auch die Skulpturen aus Holz, Stein, Bronze und sogar Gold ein Höhepunkt künstlerischer Arbeit. Sie wurden jedoch weitgehend durch die Natur, Schatzsucher oder vandalierende Religionseiferer zerstört. Nur wenige wurden gerettet und werden im Nationalmuseum in Phnom Penh aufbewahrt.

Am Spätnachmittag steigen wir den Weg zum in der Nähe liegenden natürlichen Hügel Phnom Bakheng hinauf. Wer will, kann sich auch hier auf dem Rücken bereitstehender Elefanten nach oben bringen lassen. Dafür gibt es extra eine Elefantenbesteigungsstation, einen Turm von ca. 3 m Höhe, von dem aus man in den Elefantensattel einsteigen kann. Von der Tempelanlage oben auf dem Hügel hat man einen schönen Ausblick. Der erhoffte grandiose Sonnenuntergang über Angkor Wat verläuft aber im Abenddunst. Vor dem Tempel steht eine Statue von Nandi, dem Bullen, der Shivas Reittier war. Gläubige Hindus verehren die geschmückte Statue mit Opfergaben.

Wieder unten auf dem Parkplatz angekommen treffen wir auf einenVerkäufer von gerösteten Schnecken. Die Röstpfanne mit glühenden Kohlen transportiert der Mann auf seinem Fahrrad, das ihm auch gleich als Verkaufsstand dient. Solche ungewöhnlichen Fahrradkochstellen habe ich in Indochina auch mit Woks und Suppentöpfen gesehen.

Zum Dinner sind wir im Amazon Angkor Restaurant, das für seine reichhaltigen asiatischen Buffets und die Apsara- Tanzvorführungen berühmt ist. Neben japanischen, koreanischen und chinesischen Gruppen haben sich in dem 600- Plätze- Laden auch einige europäische Gäste eingefunden. Die angebotene Essensqualität ist exzellent und die professionell getanzten Szenen treffen auf großen Beifall des Publikums. Die Apsara- Tänze beginnen meist eine Stunde nach Eröffnung des Buffets.

Die bildhübschen Tänzerinnen tragen ein auf den Leib geschneidertes Seidengewand mit einem paillettenbesetzten Oberteil, das zu jeder Aufführung neu vernäht wird, um den erforderlichen eng anliegenden Sitz zu gewährleisten. Atemberaubend - für die Tänzerinnen , wie auch für uns Männer unter den Zuschauern! Einige Japaner stürmen nach Ende der Tanzvorführungen die Bühne um sich mit den Balett- Schönheiten ablichten zu lassen.


03.12.08, Mittwoch

Die letzten Tempel unseres Programms sind heute vormittag zu bewältigen.

Wir starten mit dem Pre Rup, einem der wichtigsten Tempelberge der Anlage, der überwiegend aus Laterit und Ziegeln besteht. Dieses Baumaterial verleiht dem Bauwerk eine spürbare Wärme - anders als Sandstein.

Weiter gehts zum Banteay Srei, einem kleinen Tempel aus rosorotem Sandstein, an dessen Friesen es wunderbar detailreiche Steinmetzarbeiten zu sehen gibt, es sind die wohl kunstvollsten in ganz Angkor. Auf einem der Ziergiebel ist eine Szene erkennbar, die die ohnmächtig werdende Prinzessin Sita bei ihrer Entführung durch den Dämon Viradha darstellt. Manche sprechen aber auch von einer Vergewaltigungs-szene. Leider wird die kleine Tempelanlage mit ihren engen Gängen von sehr vielen Touri- Gruppen besucht, weshalb es an einigen Stellen zu starkem Gedrängel kommt und das Betrachten der Kunstwerke beeinträchtigt.

Den endgültigen Abschluß der Tempeltour bildet die Besichtigung von Banteay Samre. Dieser recht gut restaurierte Tempel aus der gleichen Zeit wie Angkor Wat liegt abseits der anderen berühmten Stätten, weshalb es hier etwas ruhiger zugeht. Die Stille der Umgebung macht auch etwas von seinem Reiz aus.

Auf dem Fußweg durch den Wald treffen wir auf eine Musikgruppe von Männern, die Opfer der immer noch im gesamten Umfeld vorhandenen Landminen der Roten Khmer geworden sind. Sie haben Gliedmassen oder ihr Augenlicht verloren und das Musizieren vor den vorbeiziehenden Touristen bildet ihre einzige Erwerbsquelle. Das Aufspüren und die Entfernung von Landminen sind für Kambodscha noch immer noch großes Problem, das internationaler Mithilfe bedarf. Für die vielen Betroffenen sind die finanziellen Auswirkungen verheerend, ganz zu schweigen von den körperlichen und seelischen Folgen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Unterstützung der internationalen Kampagne für das Verbot von Landminen ( 1997 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet ).

Wir sind wieder im Bus unterwegs. In einem Dorf machen wir Halt. Jede Familie in den Dörfern an der Touristenpiste versucht, durch den Verkauf von Handarbeiten oder Lebensmitteln ein kleines Zusatzeinkommen zu generieren. Bei den Handarbeiten handelt es sich meist um Textilprodukte, Holz- und Bambusarbeiten, Reishüte und selbstgebastelte Glücksbringer. An mehreren Straßenständen wird der Saft von Zuckerpalmen eingekocht bis er eingedickt ist. Dann wird die so entstandene Masse als dickflüssige Paste oder in kleinen festen Stücken, eingewickelt in Lotosblättern, als Konfekt verkauft.

Zurück in Siem Reap kommen wir am örtlichen Kinderkrankenhaus, dem Jayavarman VII - Childrens Hospital, vorbei. In langen Schlangen stehen hier die Menschen mit ihren kleinen Kindern ab dem frühen Morgen für eine kostenlose Behandlung an. Die meisten Eltern können sich die Behandlungskosten sonst nicht leisten. Das Krankenhaus ist eines der bisher fünf Kambodscha- Projekte der Dr. Beat Richner- Stiftung aus der Schweiz.

Heute nachmittag besuchen wir die Kunstschule Chantier Ecole - Artisans D ´ Angkor - einem Ausbildungsprogramm für junge Leute in die traditionellen kambodschanischen Kunsthandwerksformen - Malerei, Lackarbeiten, Holzschnitz- und Steinmetzarbeiten. Ein Führer begleitet uns durch die Klassen und Werkstätten und erklärt die handwerklichen Techniken. Anschließend kann jeder interessierte Besucher in dem angegliederten Shop die erzeugten Produkte erwerben. Sie sind sehr geschmackvoll und von außerordentlicher Qualität, wenngleich nicht ganz billig. Ich kaufe ein Lackbild mit drei tanzenden Apsaras.

Danach gehts zum Psar Chas, auch "Old Market" genannt. Hier finden wir das Kontrastprogramm: Souvenirs aller Art, für unseren europäische Geschmack total kitschig, werden hier angeboten. Mich interessiert wie immer wesentlich mehr der Lebensmittelmarkt, auf dem die gesamte Bandbreite des Angebotes an Fisch und Fleisch, Obst und Gemüse, Nudeln, Reis, Süßigkeiten und, und, und .... zu finden ist. Diese Märkte üben mit ihrem überbordenden Angebot, ihren Farben, Formen und Gerüchen immer wieder eine große Faszination auf mich aus.

Abends sitzen wir in einem Restaurant, dass für Normalverdiener in Kambodscha unbezahlbare Preise hat. Ein kleines Bier kostet hier 4 US$, das servierte Essen ist zwar sehr gut, aber die Portionen auch "sehr übersichtlich". Eine Gruppe Japaner interessiert sich erkennbar für uns. Ich werde gefragt, wo wir herkommen. Beim Verlassen des Lokals wünscht mir der Fragesteller überschwenglich alles Gute, viel Glück und Erfolg. Keine Ahnung, was ihn so begeistert hat. Eine ältere Mitreisende aus unserer Gruppe hat ein Problem: Sie hat die beiden Chilischoten auf ihrem Papayasalat vollständig zerkaut und runtergeschluckt. Jetzt bekommt sie keine Luft mehr und spuckt Feuer. Ich rette ihr mit meinen Englischkenntnissen das Leben, bestelle für sie Milch und Brot. Sie erholt sich langsam.

Herr Savi verabschiedet sich mit den Worten "Viel Spaß in Phnom Penh! Dort werden Sie die Götter sehen, hier nur die Wohnungen."


04.12.08, Donnerstag

Am Morgen fliegen wir mit einem Airbus A319 der Bangkok Airways in die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh. Unser neuer und nun auch letzter local guide auf der Rundreise ist Herr Nyet.

Kambodscha hat eine grausame Zeitepoche hinter sich, die gerade mal 30 Jahre zurückliegt. In den Jahren 1975- 1979 hat die Schreckensherrschaft der Roten Khmer unter Pol Pot 2 Millionen Menschen das Leben gekostet. Der Versuch des "Angkar", der ideologisch verblendeten kleinen kommunistischen Partei Kambodschas, einen sozialistischen Bauernstaat zu errichten, endete mit dem Massenmord an der eigenen Bevölkerung. Sie wollten die traditionelle Gesellschaft auslöschen und beim "Jahr null" neu anfangen.

Wir besuchen das berüchtigte Verhörzentrum S-21, das heutige Genozid- Museum Toul Sleng, wo mindestens 14.000 Menschen in den Tod gingen. Vor allem die gebildete Elite des Landes war hier den menschenverachtenden, sadistischen Verhör- und Foltermethoden der Roten Khmer ausgeliefert. Die Besucher dieser Gebäude mit ihren Folterkammern und winzigen Zellen für die Inhaftierten, befällt eine Bestürzung, die sich in Schweigen ausdrückt und vielen Tränen in die Augen treibt. Diejenigen Gefangenen, die hier lebend rauskamen, wurden auf den sogenannten "Killing Fields" von Schergen des Regimes mit Hämmern und Schaufeln erschlagen, weil man Patronen sparen wollte. Das ist nicht nur grausam, sondern unfassbar! Dem Lagerkommandanten von Toul Sleng wird Anfang 2009 der Prozeß gemacht werden.

An Stätten wie diesen bin ich immer sehr betroffen, weil sie uns Menschen vor Augen führen, dass wir eben nicht nur Baumeister herrlicher Architektur und Erfinder höchster technischer Errungenschaften sind, sondern auch das einzige perverse Lebewesen dieser Welt, das mit seiner Grausamkeit selbst vor der eigenen Art keinen Halt macht..

Einige Gruppenteilnehmer drängen auf baldige Weiterfahrt, weil sie lieber (nur) die schönen Seiten des Landes sehen wollen, eine Einstellung, die ich nicht teilen kann. Didi entschuldigt sich in seiner unnachahmlichen Art bei "denjenigen, denen die Zeit hier zu lang geworden ist, und bei denen, die gerne länger hier geblieben wären". Also fahren wir weiter.

Am Wat Phnom, dem Tempelhügel, der der Stadt ihren Namen gab, steigen einige von uns zu dem immer wieder neu erbauten (zuletzt 1926) Heiligtum hinauf, in dem die Schreine von Göttinnen aufbewahrt werden. Ich klemme mir den Aufstieg und beobachte lieber die Menschen in dem parkähnlichen Gelände ringsum. Kinder und erwachsene Händler verkaufen hier alles mögliche, Getränke, Snacks, Räucherstäbchen, Blumen und kleine Vögelchen in Käfigen. Die gefangenen Vögel werden verkauft damit der Erwerber sie wieder freilassen kann, was Glück bringen soll. Das Geschäft rentiert sich, da die Vögel meist wieder in ihre Käfige zurückfliegen. Natürlich kann man auch hier wieder auf einem Elefanten durch den Park reiten. Und natürlich stehen hier auch schon wieder die ersten mobilen Garküchen.

Eine kleine Mittagspause steht bevor. Der Busfahrer läßt uns am Mekongufer aussteigen. Zahlreiche Restaurants und Cafes unterschiedlicher Preisklassen und Spezialisierung säumen die Straße. Auf einer überdachten Hochterrasse läßt es sich trotz 29° C bei leichtem Wind und einem kleinen Salatimbiss gut aushalten. In Kambodscha wird im Straßenverkehr anders als in den vietnamesischen Großstädten nur selten gehupt. Man schämt sich hier sogar, wenn man versehentlich oder unberechtigt hupt. Sehr auffällig sind die vielen Edel- SUVs und die bei uns sehr teuren Fahrzeuge der Marke Lexus im Straßenbild. Dafür hat Herr Nyet auch keine Erklärung.

Heute Nachmittag besichtigen wir den Königspalast. Er liegt mitten in der Stadt und ist von einer kilometerlangen Mauer umgeben. Die Mauer ist blaßgelb und weiß gestrichen, die beiden Farben, die den buddhistischen und den hinduistischen Glauben repräsentieren. Viele der Gebäude des heutigen Palastbezirks sind neueren Baujahrs. Hier residiert der jeweilige König von Kambodscha, seit 2004 nach dem Abdanken seines Vaters Sihanouk ist es König Norodom Sihamoni.

Der Thronsaal und die Silberpagode sind die berühmtesten Bauwerke des Königspalastes, obwohl die Gesamtanlage mit allen ihren Gebäuden eine architektonische Sensation fernöstliche Baukunst darstellt. Die kunstvoll geschwungenen mehrstufigen Dächer, stimmungsvoll bemalt und mit goldenen Nagas und Turmspitzen versehen, können einfach nur faszinieren. Leider ist die Silberpagode zur Zeit unseres Besuchs geschlossen. Ihr Boden soll mit silbernen Platten ausgelegt sein - daher der Name.

Auf dem Gelände des Königspalastes stehen blühende Frangipani- Bäume. Deren Blüten verströmen einen unglaublich betörenden Duft und sehen zudem sehr hübsch aus.

Während ich am Ausgang des Palastes auf die restliche Gruppe und den Bus warte, unterhalte ich mich ausgiebig mit einem Tuc Tuc- Fahrer über seinen Alltag. Er spricht ein recht gutes Englisch. Gespräche und Begegnungen dieser Art sind für mich immer sehr wichtig auf meinen Reisen.

Wir verbringen die Nacht im Sunway Hotel Phnom Penh, das direkt gegenüber der US- Botschaft liegt. Komisch, aber irgendwie empfinde ich in dieser Nachbarschaft ein gewisses Unbehagen. Ich kann es nicht erklären.

05.12.08, Freitag

Ein Besuch des Nationalmuseums steht an. Hier wohnen sie also, die Götter, oder besser: hier sind sie ausgestellt. Keine Fotos, keine Videos! Die Sammlungen des Museums umfassen Skulpturen, Reliquien und Kunstgegenstände bis zurück in prähistorische Zeiten. Es grenzt an ein Wunder, dass die vielen Kunstgegenstände nur teilweise von den Roten Khmer geplündert wurden.

Das Gebäude kann recht einfach auf eigene Faust erkundet werden. Es besitzt nur eine Ebene, auf der man die Gebäude im Uhrzeigersinn rund um eine Innenhof durchstreifen kann. So erhält man einen chronologischen Überblick über die Geschichte Kambodschas und die Darstellungen der Könige und Götter in den einzelnen Epochen.

Vor dem Museum haben sich Bettler eingefunden, die ihre kleinen Kinder zu den Touristen schicken um "one Dollar please" zu erbitten. Ich habe mir zur Gewohnheit gemacht, dies aus verschiedenen Gründen nicht zu fördern. Stattdessen unterstütze ich lieber lokale Sozial- Projekte mit einer Spende.

Allerdings kann ich mich nicht der Frage erwehren, was ein hungernder Bettler hier und jetzt davon hat, dass in einem geförderten Projekt seine Kinder und Enkel später einmal Bildung und Ausbildung erhalten werden, die ihnen das Überleben sichern. Man sollte jedem Menschen, und sei es dem Ärmsten der Armen, mit dem nötigen Respekt begegnen. Ein hehres Postulat, aber sicher auch der Grundgedanke jeder Religion und des Humanismus. Kambodscha gehört übrigens zu den ärmsten Ländern der Welt!

Zum Abschluss der Rundreise gehts nochmal auf einen meiner geliebten Märkte,diesmal den Zentralmarkt von Phnom Penh, Psar Thmei, gelegen in einem großen Art Déco-Gebäude. Neben Textilien, Elektroartikeln, Raupkopien aller Art, Schmuck und Haushaltswaren gibt es hier natürlich auch den Lebensmittelmarkt mit sämtlichen frischen Produkten der Region. Ich komme immer wieder ins Schwärmen, wenn ich diese Vielfalt sehe. Fische, Schalentiere und sonstige Meeresfrüchte bilden neben Gemüse und Obst aller Sorten einen Schwerpunkt.

Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben eine aufgeschnittene Durian zu finden. Diese große, stachelige, baseballförmige Frucht wird auch Stinkfrucht genannt, da man sie angeblich schon über 100 m Entfernung riechen kann. Der Gestank, den die Durian verströmt, soll so bestialisch sein, dass man nicht gerade eine Köstlichkeit dahinter vermutet. Das Mitbringen in Hotels oder an Bord von Flugzeugen ist streng untersagt. Didi hat erzählt, ihren Geschmack müsse man sich so vorstellen, als würde man auf einer stinkenden Bahnhofstoilette die größte anzunehmende Köstlichkeit probieren - ein sehr plastisches Bild.

Ich habe sie hier auf dem Markt gefunden, sie hat wirklich nur ganz leicht gestunken, was mich nicht davon abgehalten hat, die Marktverkäuferin um eine Kostprobe zu bitten. Offenbar habe ich eine Frucht im optimalen Reifegrad erwischt. Die Fruchtfleischsegmente sehen aus wie kleine gelbe Nierchen, ihr Geschmack ist schwierig zu beschreiben, etwa wie der eines reifen Camenberts mit einem Hauch von Vanille, Mandeln und Zwiebeln. Für europäische Gaumen gibt es keinen Vergleich. Aber als "Königin aller tropischen Früchte“, wie sie auch genannt wird, wird sie mir nicht in Erinnerung bleiben.

Wir besuchen die Schule der Apsara Arts Association, ein international gefördertes Projekt zur Reaktivierung von Kunst und Kultur in Kambodscha. Die Roten Khmer hatten während ihrer Schreckensherrschaft dafür gesorgt, dass alles was mit Kunst und Kultur zu tun hatte, eleminiert wurde. Das ging soweit, dass selbst die alten Schriften und Aufzeichnungen über die Kunst des Apsaratanzes vernichtet wurden. So muss heute mühselig anhand der Erinnerung der wenigen überlebenden Zeitzeugen und der Abbildungen in den Tempeln das vernichtete Wissen reaktiviert werden. In der von Professoren und Studenten der Universität der Schönen Künste - die gibt es glücklicherweise wieder - gegründeten Einrichtung werden schon kleine Kinder in die Übungen und Kunstfertigkeiten eingewiesen, die ein regelmäßiges körperliches Training und jahrelange Wiederholung erfordern. Daneben erhalten die Kinder, die meist aus armen Familien kommen oder Waisen sind, Unterkunft, Mahlzeiten und Unterricht in fremden Sprachen, Musik und Theater. Auch ihre Teilnahme am Unterricht staatlicher Schulen wird gewährleistet. Ich meine, ein wirklich beachtenswertes, zu förderndes Projekt.

Am späten Nachmittag fliegen wir nach Saigon, von wo um Mitternacht der Rückflug nach Frankfurt erfolgen soll. Aber manchmal kommt es eben anders. Zum Zeitpunkt des planmäßig vorgesehenen Boardings verläßt die Crew das Gate. Das bedeutet nichts Gutes. Schließlich wird bekanntgegeben, dass der Jet noch in Bangkok steht. Als Folge der politischen Unruhen und der Besetzung des Airports durch Regierungsgegner wird der Weiterflug nicht freigegeben. Da läßt sich nichts machen.

Alle Passagiere des Fluges Ho Chi Minh City - Frankfurt sollen ins Mövenpick Saigon einquartiert werden, allerdings erst nachdem jeder seinen Pass abgegeben hat. Das Chaos ist vorprogrammiert.

06.12.08, Samstag

Um 2:30 Uhr habe ich mein Zimmer, um 6:00 Uhr werden alle Passagiere wieder vom Mövenpick abgeholt, um 8:40 Uhr hebt die zwischenzeitlich eingetroffene Boeing 777 der Vietnam Airlines ab. "Estimated time for arrival 2:50 p.m. local time Frankfurt", also fast 9 Stunden später als vorgesehen. Was solls, es ist Wochenende, da sind die Züge eh nicht so voll, denn die Platzreservierung ist natürlich weg. Um halb sieben bin ich dann am Samstag abend zuhause und setze meinen Koffer ab.

Drei Wochen Indochina liegen hinter mir. Es war eine großartige Reise. An einigen Orten war die Flut der Eindrücke wie ein Tsunami und ich hätte mir manchmal gewünscht, den zeitlichen Ablauf einfach für 1- 2 Tage anhalten zu können, mich nur irgendwo hinzusetzen, zu sehen, riechen, zuzuhören, schmecken, einfach nur mit allen Sinnen die Welt Südostasiens aufzunehmen..... Es wird nicht meine letzte Reise in diese wunderschöne Region gewesen sein. Vielleicht gelingt es mir beim nächsten mal, näher bei den Menschen dort zu sein und ein wenig mehr zu verstehen von der Seele Asiens.

*Maps courtesy of www.theodora.com/maps used with permission.

Hier gibt es den Reisebericht als PDF zum Ausdrucken.

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Meine Reiseliteratur- Empfehlungen für Kambodscha: (ein Klick auf den Buchtitel führt Euch zur Direktbestellung bei amazon.de)

Mit dem KAMBODSCHA- Band aus der Reihe Stefan Loose Travelhandbücher liegt man genau richtig. Ob auf der Tempeltour in Angkor oder auf den Märkten von Phnom Penh, zum Nachlesen historischer Fakten oder dem Auffinden gesuchter Plätze in Karten, Plänen oder Bildern - mit dem Loose haben Sie einen idealen Scout dabei. Allerdings richtet sich auch dieser Band wieder einmal eher an Individualtouristen, was ihn für Gruppenreisende aber nicht minder wertvoll macht. Es gibt derzeit sowieso keine echte Alternative.

Der National Geographic Art Guide ANGKOR von M. Albanese ist kein klassischer Reiseführer. Dieses reich bebilderte Taschenbuch beschränkt sich inhaltlich auf die Tempel- Anlagen von Angkor. Auf ca. 300 Seiten wird dem interessierten Leser alles aus Archäologie, Religion und Kunstgeschichte der Bauwerke erläutert. Der Band eignet sich zur Mitnahme auf die Tempeltour ebenso wie zum späteren Nachlesen zuhause.

Ein erschütternder Erlebnisbericht einer jungen Frau über die Zeit der Roten Khmer ist Loung Ungs Roman "Der weite Weg der Hoffnung", den ich jedem wärmstens empfehle, der sich über diese entsetzlichen Jahre der jüngsten Kambodschanischen Vergangenheit informieren möchte. Darin beschreibt Loung Ung den alltäglichen Wahnsinn des Genozids.

"Das Schweigen der Unschuld: Mein Weg aus der Kinderprostitution und der Kampf gegen die Sex-Mafia in Asien" von Somaly Mam ist die unglaubliche Geschichte einer jungen Frau, die von klein an Opfer sexueller Willkür und Demütigung wurde und sich heute für die entrechteten Kinder in Kambodscha stark macht - eindringlich, aufwühlend und ergreifend.


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