Teil 1: Yangon - Inlesee - Pindaya

Ende 2009 gibt es kontroverse Ansichten darüber, ob man nach Myanmar reisen sollte. Die demokratische Opposition im Lande hat Myanmar unter der Herrschaft der Militärjunta des Generals Than Shwe als Gefängnis für seine Bürger und als "faschistisches Disneyland" für Touristen bezeichnet. Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist gerade in einem inszenierten Prozeß von den Machthabern zu weiteren 18 Monaten Hausarrest verurteilt worden. So will man sie für die Wahlen im nächsten Jahr aus dem Verkehr ziehen. Die Menschen auf der Strasse sprechen aus Furcht vor Regime- Spitzeln nicht ihren Namen aus, sie sagen Das Foto von Suu Kyi stammt aus Wikimedia: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Interview_kyi_400.jpg. Es wird dort als Lizenz-frei und public domain bezeichnet. "die Dame", wenn sie von ihr reden. Aung San Suu Kyi genießt hohen Respekt und tiefe Verehrung ihrer Mitbürger. Sie ist die Hoffnungsträgerin ihres Landes.

Die Dissidentin mit dem unglaublichen Charisma hat sich in den letzten 20 Jahren der brutalen Militärdiktatur wiederholt für den Hausarrest und gegen die Verbannung ins Exil entschieden. Im Herbst 2009 hat sie erstmals ihre bisherige Verweigerungshaltung aufgegeben und den Generälen angeboten, sich mit der Regierung zusammen für die Aufhebung der internationalen Sanktionen gegen Burma und für die nationale Versöhnung einzusetzen. (Nachtrag: Tatsächlich darf sie sich ein Jahr später wieder frei bewegen und sich politisch betätigen. Man erwartet, dass sie über kurz oder lang Staatspräsidentin des Landes wird.)

Der Vorwurf, eine Reise nach Myanmar würde durch die ins Land gebrachten Devisen die Diktatur der Militärs festigen, ist noch in 2009 nicht von der Hand zu weisen, aber die Einnahmen der Militärs aus der Förderung der Bodenschätze und der stillen Duldung des Drogenhandels sind ungleich höher. Zudem unterlaufen Öl- und Erdgasgesellschaften den internationalen Boykott des Landes.

Warum man als Tourist Myanmar besuchen sollte? Auch die einfachen Leute im Land profitieren vom Tourismus - als Beschäftigte in der Hotel- und Gastronomiebranche, Kunsthandwerker, Souvenirverkäufer und in vielen anderen Berufen. Die Bevölkerung sucht den Kontakt zur Außenwelt, den sie nur über die Touristen herstellen kann. Meine Entscheidung steht fest, ich fliege hin - als Teilnehmer einer von Studiosus veranstalteten Studienreise.

Myanmar, das frühere Burma - im deutschsprachigen Raum auch Birma genannt - ist flächenmäßig doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur halb so viele Einwohner. In diesem Reisebericht werde ich die verschiedenen Namen des Landes und seiner Bewohner synonym verwenden. In Myanmar ist die Zeit stehengeblieben, so scheint es zumindest abseits der Touristen- Rennstrecke. Das ursprüngliche alte Asien, das es in vielen Ländern der Region schon nicht mehr gibt, ist hier oftmals im Alltag noch anzutreffen. Das ist ein Ergebnis der jahrelangen Isolation des Landes durch die Militärdiktatur. Was den Ausländern vielleicht romantisch verklärt erscheinen mag, bedeutet für die Bevölkerung eher ein mühseliges tägliches Leben. Rudyard Kipling schrieb 1889 in "Letters from the East": "Dies ist Burma - und es wird wie kein anderes Land sein, das du kennst." Nichts hat sich seitdem verändert, könnte man meinen.


Tag 1 - Donnerstag, 05.11.2009

Nachmittags startet der Jumbo der Thai Airways von Frankfurt nach Bangkok, Flugdauer ca. 11 Std. Es gibt Meilennachschub für mein Miles & More- Konto, denn die Fluggesellschaft gehört der Star Alliance an.

Wie gehabt kann ich im Flugzeug nicht schlafen, also Rumdösen, kurzes Einnicken und wieder Wachwerden in der Economy Class. Oftmals wird mir die Frage gestellt, ob ich auf meinen Reisen Tagebuch führe. So würde ich das nicht nennen, allerdings notiere ich mir wichtige Eindrücke und Fakten in meinem Moleskine- Notizbuch. Das mache ich schon seit Jahren so. Hemingway soll auch ein Fan dieser kleinen schwarzen Notizbücher gewesen sein. Aber bitte keine Missverständnisse, das ist wohl die einzige Gemeinsamkeit von uns, obwohl - einen Mojito trinke ich gelegentlich auch gern mal...

Etwa zwei Monate vor der Abreise hatte ich meinen Reisepass für das erforderliche Visum mit Passfotos, Anträgen und Erklärungen an die Botschaft der Union Myanmar in Berlin geschickt. Im Oktober 2009 gibt es erste Gerüchte, dass die Visum- Erteilung wegen der näherrückenden Wahlen und damit von der Regierung befürchteter Demonstrationen eingestellt werden soll. Wir haben Glück, die Visum- Ausstellung verläuft problemlos.

Myanmar hat ein tropisches Klima. Die Regenzeit dauert bis ca. Mitte Oktober, dann beginnt normalerweise die "kühlere" Jahreszeit mit Temperaturen knapp unter 30° C. Im November 2009 sind es aber 5° mehr als sonst. Im Vielvölkerstaat leben neben den Burmesen (70% der Bevölkerung) Gruppen der Shan, Karen, Mon, Chin, Kachin und einiger weiterer Völker. Einige besiedeln teilautonome Bezirke. Im Nordosten des Shan- Staates an der Grenze zu China liefern sich seit kurzem örtliche Rebellen und Regierungstruppen bewaffnete Auseinandersetzungen. Da wir dieses Gebiet nicht bereisen werden, sieht unser Reiseveranstalter keine Gefährdung für uns. Damit wird Studiosus Recht behalten.

Tag 2 - Freitag, 06.11.2009

Am Vormittag landen wir in Bangkok, Thailand. Im Flughafenterminal müssen wir zunächst gefühlte 3 km durch diverse Duty free- Zonen zum Transit- Gate für den Weiterflug zurücklegen. Dann geht es weiter nach Yangon, der in Kolonialzeiten Rangoon oder Rangun genannten größten Stadt Myanmars. Im Flieger sind erst einmal Formulare auszufüllen: Gesundheitsfragenformular, Ein- und Ausreisekarte, Zollerklärung. Die Abfertigung der Passagiere erfolgt dagegen bei der Einreise schnell und unkompliziert. Da hab ich in anderen Ländern schon anderes erlebt.

Am Flughafen erwartet uns unsere local guide, die Burmesin Aye Aye, die uns - zusätzlich zur mitgereisten deutschen Reiseleiterin - während unserer Rundreise mit viel Charme und Freundlichkeit begleiten wird. "Mingalaba!" sagt man hier zur Begrüßung.

Yangon war bis vor kurzem Hauptstadt Myanmars. Die Militärjunta hat jetzt 200 km nördlich von Yangon im Hinterland eine neue Hauptstadt gegründet - aus Angst vor einer Invasion der Amerikaner, so sagt man. Sie haben diesen Ort Pyinmana Naypyidaw genannt. Touristen dürfen die "verbotene Stadt" nicht betreten.

Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt im Winter + 5 1/2 Stunden. Erholen wir uns also zunächst ein wenig vom Flug und dem timelag.

Unser Hotel in Yangon ist das Chatrium, das ehem. Nikko Hotel, am Kandawgyi See (Royal Lake), ein luxuriöses Hotel mit schönen geräumigen Zimmern. Um die Mittagszeit ist es unerträglich heiß in der Stadt. Dazu kommt eine für uns unangenehm hohe Luftfeuchtigkeit. Also besser erst einmal im klimatisierten Zimmer etwas Schlaf nachholen.

Mit dem Bus geht es am Nachmittag zur Sule Pagode. Die letzten 300 m dahin legen wir zufuß zurück und schlendern durch eine Straße in der Altstadt, die beidseitig von Läden und Verkaufsständen gesäumt ist. Hier kaufen die Leute alles Mögliche und Unmögliche ein. Exotische Gerüche wabern durch die Straße. An einigen Ständen werden Betelnuss-Päckchen verkauft. Dazu wird Betelnuss zerkleinert und vermischt mit Kalk und Zutaten wie Ingwer, Minze oder Zimt in ein Stück Betelblatt gewickelt. Der Speichel färbt sich beim Kauen der Päckchen rot und wird immer wieder ausgespuckt. Auch die Zähne verfärben sich auf die Dauer bei Betelnusskauern rot. Das sieht ebensowenig appetitlich aus wie die roten Flecken auf der Strasse. Betelnuss ist eine Droge, die je nach Mischung anregend oder beruhigend wirkt.

Die Sule Pagode wird von den Gläubigen oft besucht. Ihre seltene achteckige Grundform symbolisiert die Wochentage. Der Mittwoch wird doppelt gezählt. Jedem Wochentag ist im Buddhismus ein Tier zugeordnet. Man verehrt auf der Pagodenplattform jeweils eine Buddha- Darstellung, bei der der Erleuchtete auf dem Tier reitet, das dem Wochentag entspricht, an dem der Gläubige geboren wurde. Dabei übergießen die Menschen die Buddha- Statue und die Tier- Statue jeweils dreimal mit einem Becher Wasser. Wer den Wochentag seiner Geburt nicht kennt, kann dies in einem "ewigen Kalender" nachschlagen. Danach bin ich an einem Donnerstag geboren und dem Tierbild der Ratte zugehörig, das übrigens sehr positiv besetzt sein soll. Bei diesem astrologischen System drängt sich mir ein Vergleich zu den uns bekannten Sternkreiszeichen auf. Okay, im Westen bin ich Löwe, im Osten eben Ratte...

An der Sule Pagode gibt es eine weitere Besonderheit, es ist eine Art Spendenseilbahn, die in Form einer kleinen goldenen Hintha- Barke mit der Spende zu einem Buddhaschrein am Stupa hinauffährt. Im Stupa der Sule Pagode soll ein Haar Buddhas und andere Reliquien aufbewahrt werden. Ein Stupa kann eine Stätte zur Reliquienaufbewahrung sein, aber auch ein Denkmal oder eine Votivgabe von Gläubigen. Im Unterschied zur Pagode ist ein Stupa nicht begehbar. Er besteht aus vier Grundelementen: einer meist quadratischen Plattform als Basis, dem halbkugeligen Kuppelgewölbe, einer Reliquien-Kammer sowie der Spitze - in Myanmar durch einen stilisierten Schirm ergänzt - die mit einer „Krone“, einem „Juwel“ (oft wörtlich zu nehmen) abgeschlossen ist. Dem Glanz seiner Pagoden und Stupas verdankt Myanmar übrigens den Beinamen „Goldenes Land“.

Auf dem Gelände der Pagode gibt es auch Statuen von Nats. Das sind Geisterdarstellungen, Relikte des Animismus, die bis heute verehrt werden. Doch dazu später mehr.

Der Bus bringt uns zur Strand Road an den Yangon River. Hier steht auch das berühmte Hotel "The Strand", wo während der Kolonialzeit die üblichen Verdächtigen wie Somerset Maugham, George Orwell u.a. abgestiegen sind. Mit einer altersschwachen Flussfähre setzen wir pünktlich zum Sonnenuntergang über den Yangon River zum anderen Ufer, wo die Wohnviertel der Arbeiter liegen. Wir verlassen die Fähre jedoch nicht und fahren wieder zurück. Der dreigeschossige Seelenverkäufer ist gut mit Passagieren gefüllt. Unser TÜV würde beim Anblick der Fähre erblinden, aber hier ist eben Asien... Wir stehen oben auf dem Oberdeck und genießen den abendlichen Fahrtwind. Beim Aussteigen gehen wir Leib an Leib mit den Einheimischen auf Tuchfühlung.

Zurück im Hotel gibt es ein asiatisches Buffet. Um 21:00 Uhr ist die Gruppe im Bett. Das soll noch System werden.


Tag 3 - Samstag, 07.11.2009

Zum Frühstück probiere ich das Nationalgericht Mohinga, eine würzige Suppe mit Reisnudeln und Fisch, die man individuell mit Kräutern und weiteren Saucen aufpeppt. Mir schmeckts. Natürlich gibt es hier auch das volle westliche Programm zum Frühstück.

Aye Aye hat heute auf ihre Wangen Thanaka aufgetragen, eine Paste aus gemahlenem Sandelholz, der Rinde des Thanakabaums und Wasser, die kühlt und als Sonnenschutz und Feuchtigkeitscreme dient. Außerhalb der Städte sieht man diese tradionelle Kosmetik in den Gesichtern vieler Frauen und Kinder.

Wir fahren zum liegenden Buddha in der Kyankhtatkyi Pagode. Die Buddhastatue beeindruckt durch ihre Länge von 70 m. Auf den Fußsohlen sind die 108 Symbole des Buddhismus abgebildet, die alle eine besondere Bedeutung haben. Buddhastatuen haben fast immer weiche, lächelnde Gesichtszüge und runde Hüften. Die Unisex-Darstellung soll zum Ausdruck bringen, dass Buddha in der höchsten Stufe der Erleuchtung auch das Geschlechtliche überwunden hat. Der historische Buddha (der "Erleuchtete") war übrigens bis zu seinem 29. Lebensjahr ein nepalesischer Prinz namens Siddhartha Gautama. Er starb 483 v.Chr. im hohen Alter von 80 Jahren.

Es gibt wohl kein Land der Welt, in dem der Buddhismus das Leben der Menschen so sehr bis in ihren Alltag bestimmt und die gesellschaftliche Struktur beeinflusst wie in Myanmar. Der Buddhismus ist hier mehr als eine Religion, er verkörpert eine Lebensform. Bei der in Myanmar gelebten Form handelt es sich um den Theravada- Buddhismus, die "alte Weisheitsschule". Der Mensch befindet sich in einem Zyklus von Wiedergeburten. Das jeweilige Leben wird durch die Verdienste oder Verstöße des vorherigen Lebens bestimmt. Nur das Erreichen des Nirwana kann den Menschen letztlich erlösen. Im Buddhismus gibt es zwar eine letzte Realität aber keine oberste Gottheit. Buddha ist nicht Gott, er lehrt vielmehr, wie das Karma ständig verbessert werden kann um so durch positives Handeln die Qualität künftiger Leben zu verbessern und letztlich ins Nirwana einzugehen.

Der Mensch ist somit immer Herr seines Schicksals. Genau hierin liegt ein Widerspruch, den ich nicht auflösen kann. Die Schicksalsergebenheit der Buddhisten und deren gleichzeitiges Postulat der Eigenverantwortlichkeit sind für mich zwei gegensätzliche Pole - es sei denn, aktuelles Tun und Unterlassen haben nur eine Wirkung für das nächste Leben im Reigen der Wiedergeburten..

Aber zurück zum Besichtigungsprogramm: Im Nationalmuseum bewundern wir den kostbaren Kronschatz mit dem prächtigen Löwenthron aus dem Palast von Mandalay und hölzerne Modellbauten des ehemaligen Königspalastes. Foto- und Videoverbot! Mit weiteren spektakulären Exponaten kann das Museum aber nicht aufwarten.

Die absolutistischen Herrscher des Landes entschieden damals über Leben und Tod. Und die Todesstrafe wurde sehr grausam vollstreckt. Verbrennen, Ertränken oder Zertrampeln durch Elefanten waren da noch die gnädigsten Hinrichtungsarten. Der letzte Herrscher Myanmars, König Thibaw, war zwar sehr gebildet, aber ein völliger Versager und ständig stoned. Er sprach sehr dem Alkohol und dem Betelnusskauen zu. Als die Engländer 1885 auf die damalige Hauptstadt Mandalay anrückten, soll seine Frau, Königin Suppayalat, drei Stunden lang ununterbrochen von einem Aussichtsturm geschrieen haben. Eine Nachbildung dieses Turms ist ebenfalls im Museum zu sehen. Das Königspaar wurde kurze Zeit nach der Eroberung Mandalays aus dem Land verbannt und das Königreich von den Briten aufgehoben.

Mittags gibt es ein Lunch im Savoy Hotel. Die Vorspeise, eine vorzüglich schmeckende Rote Linsen- Suppe mit Röstzwiebeln, bildet das Highlight.

Für den Nachmittag steht der Besuch eines unschätzbaren Juwels, eines der 3 Hauptheiligtümer des Landes an. Wir besuchen die Shwedagon Pagode. „Leuchtend in ihrem Gold, wie eine plötzliche Hoffnung in der Seele dunkler Nacht“, so beschrieb sie der britische Autor Somerset Maugham.

Die weltberühmte Pagode steht auf dem Singuttara- Hügel und ist das höchste Bauwerk der Stadt Yangon. Der Stupa hat eine Höhe von 107 m und ist mit 60 Tonnen puren Goldes überzogen. Von jeder Himmelsrichtung aus führen prächtige Aufgänge hinauf auf die 60.000 m² große Plattform, auf der der Stupa und rings um ihn zahlreiche kleinere Tempel und Andachtshallen stehen. Wir steigen den Südaufgang hinauf, der unten von zwei Krokodilstatuen flankert wird. Der überdachte Aufgang wird von Devotionalien- und Souvenirläden gesäumt. Oben angekommen beginnen wir zusammen mit den Gläubigen im Uhrzeigersinn den goldglänzenden Stupa zu umkreisen. Der Stupa wird von dem kostbarsten Schirm (hti) gekrönt, der jemals im Lande angefertigt wurde. Er ist mit tausenden von Edelsteinen besetzt, die Spitze bildet ein 76- karätiger Diamant.

Zum Zeitpunkt unseres Besuchs kehren junge Frauen und Mädchen in langer Reihe nebeneinander aufgestellt den Staub vom Boden. Dieser Dienst ist eine große Ehre für die ausgewählten Gläubigen. Nur den am heutigen Wochentag geborenen kann sie zuteil werden. Tempel und Pagoden, auch Ruinen, dürfen nur barfuß betreten werden, was für uns Touristen ein ständiges An- und Ausziehen des Schuhwerks bedeutet. Es erweist sich als besonders praktisch, an den Besichtigungstagen nur Trekking- Sandalen oder Flip Flops zu tragen. Die Fußsohlen sind natürlich nach jeder Besichtigung schwarz. Aber man gewöhnt sich dran...

Unsere Reiseleiterin erzählt so viele Geschichten und Legenden zu einzelnen Figuren, Glocken und Denkmälern, dass ich diese unmöglich behalten kann. Wir bleiben auf der Plattform der Pagode bis zum Sonnenuntergang, der hier besonders stimmungsvoll ist. Die untergehende Sonne und tausende von Lichtern tauchen den Stupa in ein warmes goldenes Licht, eine Atmosphäre wie auf einem romantischen heimatlichen Weihnachtsmarkt. Der Vergleich liegt wohl an der Jahreszeit. Ich werde immer wieder von einzelnen Mönchen angesprochen, die mir von Buddhas Lehren und Leben erzählen wollen. Ihr schwer verständliches Englisch macht mir ein Verstehen so gut wie unmöglich. Sie versuchen, durch Gespräche mit den Ausländern ihr Englisch zu verbessern.

Tief beeindruckt fahren wir zurück ins Hotel.

In Myanmar werden keine Kreditkarten oder Travellercheques akzeptiert, nur Bares! Das zu wissen ist sehr wichtig. Man hat (fast) keine Chance, seinen Reiseetat aufzustocken wenn man nicht genügend US- $ in bar dabei hat. Bei einer Gruppenreise, bei der die Mahlzeiten weitgehend beinhaltet sind, sollte man pro Tag und Person mindestens 20 $ kalkulieren, lieber mehr! Das reicht dann gerade für Getränke, den einen oder anderen gelegentlichen Imbiss, Foto- und Filmgebühren, Trinkgelder und Laundry. Die Landeswährung heißt hier Kyat (gesprochen tschat) und wird inoffiziell zum Kurs 1 $ = 900 K bis 1.000 K getauscht. Der Schwarztausch ist natürlich verboten, wird aber durchgängig praktiziert. Als Tourist sollte man immer auch einen Bestand an Kyat dabei haben, denn mancherorts wird nur die Landeswährung akzeptiert.


Tag 4 - Sonntag, 08.11.2009

Heute geht es zu den Shan, einer Bevölkerungsgruppe deren Angehörige auch "die großen Thai" genannt werden. Sie leben in den nördlichen Gebieten oberhalb von 1.000 m Höhe, besitzen einen höheren Zivilisationsstand als die andere Minderheiten in Burma und gelten als besonders fleißig.

Wir fliegen ins Shan- Hochland nach Heho. Die propellergetriebene ATR 72 der Yangon Airways bringt uns sicher hin. Am kleinen Airport erwartet uns ein Bus, mit dem wir die 30 km bis zum Inlesee zurücklegen. Das macht bei den hiesigen schlechten Strassenverhältnissen mindestens 2 Std. reine Fahrtzeit. Vorbei an idyllischen Dörfern der Paoh- und Danu-Volksstämme geht es auf serpentinenreicher Strecke durch eine Mittelgebirgslandschaft. Die Engländer haben hier damals eine Schmalspurbahnstrecke gebaut, die noch heute von einem kleinen Bähnchen genutzt wird. Allerdings soll die Bahn wegen des schlechten Erhaltungszustandes der Schienen einmal täglich entgleisen - wenn das kein Anreiz für den Kauf einer Fahrkarte ist!

Wir erreichen das malerische Tal des Inlesees und machen Halt am alten Holzkloster Shwe Yan Pei. Die Gebetshalle ist aus Teakholz gebaut und hat ovale Fenster. Daneben liegt eine weiß getünchte Pagode ohne Stupa. Der kleine Rundgang im Inneren ähnelt einem Kreuzgang, nur dass in den Nischen kleine Buddhafiguren stehen, jeweils mit den Namen ihrer Spender, Deutsche sind auch darunter.

In Nyaungshwe, dem Hauptort am See, liegt die Yadanamanaung Pagode, deren Inneres dunkelrot und golden gehalten ist und Bildnisse von der Vergänglichkeit des Menschen zeigt.

Am Nan Chaung Kanal steigen wir mit unserem Handgepäck in Langboote für Touristen um, in denen neben dem Bootsführer immer 4- 5 Personen hintereinander in Holzsesseln sitzen. Unsere Koffer werden separat auf Boote verladen. Dann geht es den Kanal hinunter Richtung Inlesee. Die Boote werden von kräftigen Dieselmotoren angetrieben und direkt über eine lange Welle gesteuert, an deren Ende sich die Schraube dreht. Die Einheimischen fahren in den gleichen Booten mit 25 Personen...

Auf dem Inlesee steuern wir mit den Booten das Paradise Inle Resort an, eine Hotelanlage, die mit ihren Gästebungalows wie ein romantisches Pfahldorf in der Nähe des Seeufer steht und nicht von Land aus erreichbar ist. Die einzelnen Gebäude sind durch Stege verbunden. Neben einem Restaurant kann das Resort auch eine separate Bar vorweisen - keine Selbstverständlichkeit!

Hier gibt es natürlich auch die 3 üblichen Biersorten des Landes: Myanmar Beer, Mandalay Beer und das importierte Tiger Beer aus Singapur - alle als englisches Lager gebraut. Bier wird meist in Flaschen von 0,64 l Inhalt verkauft und kostet je nach location 1.500- 4.000 K. In den Tophotels zahlt man für eine 0,33 l Dose aus der Minibar auch schon mal 4.500 K. Softdrinks werden immer in Dosen verkauft, sie kosten auf der Straße 500 K, im Restaurant/ Hotel 1.000- 2.000 K. Wirklich günstig ist der einheimische Rum: Die 0,7 l Flasche bekommt man im Straßenladen für 1.100- 1.500 K. Von übermäßigem Genuss muss aber dringend abgeraten werden, Schädelbrummen ist sonst im Preis inbegriffen!

Ein Thema für sich sind die am Tage und in der Nacht mehrfach vorkommenden Stromausfälle im Land. Sie stehen sinnbildlich für die Unfähigkeit der mehr als 20 Jahre regierenden Militärs, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung sicherzustellen. Die großen Hotels und wer es sich sonst noch leisten kann haben für diese alltägliche Situation Notstromaggregate, die schon nach wenigen Sekunden Dunkelheit mit mehr oder weniger lautem Getöse anspringen. Aber erstmal steht man nachts im Dunkeln (oder ohne Warmwasser eingeseift unter der Dusche). Don´t panic! "Taschenlampe immer griffbereit halten!" ist ein sehr praxisorientierter Tipp. Viele Hotels legen ihren Gästen grundsätzlich Taschenlampen für den Notfall ins Zimmer. In einigen Gebieten wird der Strom sogar stundenweise abgeschaltet. Man arrangiert sich mit dem Mangel...


Tag 5 - Montag, 09.11.2009

In knapp 900 m Höhe liegt der Inlesee oder auch Inlay, Heimat des Intha-Volkes, der „Menschen vom See“, eingebettet in die Landschaft der Shan-Berge. Mit den Langbooten fahren wir vorbei an den schwimmenden Gärten, die von den Inthas nur von ihren Kanus aus bestellt werden können. Fische werden oft in Reusen gefangen. Sehr ungewöhnlich sind die Beinruderer, die sich hier mit einer erstaunlichen Technik auf dem Wasser fortbewegen: Mit dem Fußpaddel wird das Boot schraubenartig vorwärtsbewegt. So hat der Fischer die Hände frei für die Netze.

Unsere Boote gleiten vorbei an Dörfern, die wie unser Resort auf Stelzen im See ruhen, zur Phaung Daw U Pagode, dem höchsten Heiligtum der Shan. Hier werden 5 kleine Buddhastatuen verehrt, die als solche überhaupt nicht mehr erkennbar sind, weil die Gläubigen sie mit dem fortwährenden Blattgoldauftragen in Schneemann- ähnliche Figuren verwandelt haben. Zu den Buddahs vortreten und diese mit Blattgold verzieren dürfen nur die Männer. "Women prohibited!" ist in burmesisch und englisch deutlich als Verbot auf Schildern zu lesen. Die Schrift der Burmesen hat übrigens nichts mit asiatischen Symbolzeichen zu tun. Sie besteht überwiegend aus runden Formen und wird deshalb auch Blasen- oder Brezelschrift genannt.

Unmittelbar neben der Pagode liegt ein Bootsgarage, in der ein großes vergoldetes Prozessionsschiff in Form eines großen Hintha- Vogels - ähnlich einem Huhn - liegt. Damit werden die Buddhastatuen jährlich über den See gefahren.

Folgende Geschichte bleibt mir in Erinnerung: Das Prozessionsschiff geriet auf den alljährlichen Umfahrten zweimal in einen Sturm, der zum Kentern des Bootes führte - seltsamerweise immer an der gleichen Stelle. Die Buddhas versanken dabei im See. Nur 4 von ihnen konnten auf dem Seegrund wiedergefunden werden, der 5. Buddha war unauffindbar. Als man zur Pagode zurückkehrte, fand man jedoch - welch ein Wunder! - den fünften Buddha an seinem alten Platz vor. Fortan nannte man den 5. Buddha den "Buddha, der nicht verreisen will" und führte auf den jährlichen Prozessionen nur noch die anderen vier mit sich. Eine zugegeben wirklich pragmatische Entscheidung.

Nach dem Pagodenbesuch fahren wir nach Paw Khone, dem Dorf der Lotosweber. In langjähriger Tradition werden hier kostbare Lotosstoffe hergestellt. Die hauchdünnen Fasern der Lotosstengel werden dabei zu Fäden gesponnen und mit speziellen Webstühlen zu Schals verwoben. Das Gewebe ist nicht weich und anschmiegsam, es erinnert vielmehr an Leinen und wird oft für Mönchsroben verwendet.

Auch eine Cheroot- Manufaktur steht auf dem Programm. Hier werden die traditionellen Zigarren handgerollt. Der "Tabak" besteht aus gebrochenen Cheroot - Blättern, vermischt mit Holz des Baumes und einer geheimen Mischung von Zusätzen. Für das Mundstück und manchmal auch das Deckblatt nimmt man Zeitungspapier. Einige Mitreisende probieren diese Zigarren. In ihren Gesichtern kann ich keine richtige Begeisterung erkennen. Ich vermute, dass kubanische Zigarren besser schmecken.

Auf der Veranda posieren "Giraffenfrauen", die sich gegen eine kleine Spende gerne fotografieren lassen. Sie gehören dem Stamm der Padaung, einer Untergruppe der Kayahs an. Die Frauen tragen ab dem 5 Lebensjahr bis zu ihrer Verheiratung zunehmend mehr Messingringe um den Hals und an den Waden. Der Hals wird so bis zu 20 cm lang und gilt als Schönheitsideal. Es gibt unterschiedliche Aussagen darüber, ob diese Art Schmuck zu einer Verkümmerung der Halsmuskulatur führt und gesundheitsgefährdend ist

Am Nachmittag besuchen wir Indein, eines der größten Pagodenfelder Myanmars. Dazu verlassen wir den See und fahren den kleinen Fluss Nam Pilu hinauf. Von der Anlegestelle mit dem örtlichen Marktplatz steigt man üblicherweise einen langen überdachten Treppenaufgang hinauf zu der Anlage. Wir nicht - unsere Reiseleiterin führt uns bei den extremen Temperaturen direkt hinter der maroden Brücke des Ortes über einen kleinen Fluß hinauf durch den Dschungel, vorbei an hunderten von Stupas und Pagoden, die sich in äußerst baufälligem Zustand befinden. Viele Schirme auf den Stupas sind herabgefallen oder hängen schief auf den Spitzen, Unkraut und Bäume durchwachsen das Ruinenfeld. Dennoch oder gerade deswegen verströmt die Anlage eine magische Wirkung, die den staunenden Betrachter um viele Jahrhunderte zurücksetzt in eine Zeit, als dies hier ein wichtiges Heiligtum war.


Tag 6 - Dienstag, 10.11.2009

Um 5:30 Uhr werde ich von einer Armada von Bootsmotoren geweckt. Dazu mischt sich das laute Gurren von Tauben, die es sich auf dem Dach meines Pfahlhauses bequem gemacht haben. Kein Wecker mehr nötig!

Nach dem Frühstück brechen wir auf zu den schwimmenden Gärten. Diese bestehen aus Matten von Wasserhyazinthen, auf denen man Schlamm und verflochtenes Unkraut angehäuft und sie dann mit Stangen im Grund des Sees verankert hat. Auf diesen Pontons werden ganzjährig Tomaten, Kohl, Bohnen, Auberginen und auch Blumen angebaut. Mit großem Erfolg, gemessen an den zahlreichen Gemüsetransportern auf der Straße.

In der einschlägigen Reiseliteraur wird immer das Nga Pha Kyaung erwähnt, das älteste und angesehenste Kloster am Inlesee. Hier machen wir den nächsten Halt und bewundern das Innere der Gebetshalle mit seinen großen Buddhadarstellungen. Buddhas der Shan sind immer daran erkennbar, dass ihre doppelten Augenbrauen nicht über der Nase zusammenlaufen. Vielfach sind die Statuen auch mit Kronen und festlichen Gewändern geschmückt, was an das erste Leben Buddhas als Prinz Siddharta erinnern soll. Wieder was gelernt.

Ein alter Mönch sitzt auf einem Podest in der Gebetshalle. Er wird von den Gläubigen wegen seines hoch geschätzten Rates verehrt.

Vor Jahren hat hier im Kloster mal ein junger Mönch mit verschränkten Armen meditiert und dabei die Arme zu einem Ring vor dem Körper geöffnet. Eine der im Kloster lebenden Katzen sprang daraufhin durch diesen Ring, was den Mönch veranlasste, dies mit weiteren Katzen zu trainieren. Sie sprangen fortan durch einen Dressurring und wurden dafür regelmäßig mit kleinen Leckereien belohnt. Davon hörte ein Reporter der National Geographic, überzeugte sich vor Ort und berichtete sodann in einer Reisereportage der Zeitschrift vom "Kloster der springenden Katzen". Seitdem ist das Kloster eine Touristenattraktion.

Die Boote bringen uns mit unserem Gepäck wieder nach Nyaungshwe, von wo aus es mit dem Bus durch eine wunderschöne Landschaft weitergeht zu den Hill Stations, die einst die Briten aufgebaut haben. Nach ca. vier Stunden erreichen wir Pindaya. Hier liegen die berühmten Pindaya Tropfstein- Höhlen, die bis zu 150 m tief in den Kalksteinfelsen der U Min Hügel führen. Wegen der unglaublich vielen vergoldeten Buddhas (mehr als 8.000) in den Höhlenräumen tragen die Tropfsteinhöhlen auch den Namen Shwe U Min Pagode. Natürlich darf man die Höhlen- Pagode nur barfuß betreten. Inzwischen ist der Höhlenboden aber mit Fliesen und Kunststoffrasen ausgelegt. Mir drängt sich die Frage auf: Kennt man in Myanmar eigentlich auch Fußpilz? Die Höhle hat teilweise eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, die Baumwollsachen kleben uns am Körper fest.

Nach einer Legende hatten 7 Prinzessinnen in der Höhle übernachtet. Währenddessen sponn eine Monster- Spinne den Eingang zu, so dass die Prinzessinnen am nächsten Morgen nicht mehr die Höhle verlassen konnten. Ihre Hilfeschreie wurden von einem jungen Mann gehört, der des Weges kam. Mit Pfeil und Bogen erlegte er die Spinne und befreite so die jungen Damen. Zum Dank gab man ihm die jüngste Prinzessin zur Frau. Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr seeliges Ende... Kitschige Nachbildungen der Riesenspinne und des Bogenschützen zieren heute den Höhleneingang.

In der Höhle ist auch die Statue eines Mönchs zu bewundern, der entgegen der klösterlichen Regel seine Tagesmahlzeit noch nicht vor 12 Uhr mittags eingenommen hatte. Er war den ganzen Vormittag über mit anderen Aufgaben beschäftigt als er unmittelbar vor High Noon einen großen Hunger verspürte. Deshalb hielt er kurzerhand die Sonne vor dem Erreichen ihres Höchststandes auf und genoss zunächst seine Mahlzeit. Der Mann wußte sich eben zu helfen...

Als weitere Besonderheit ist in den Höhlen ein Wunschstein und der Wunschstupa eines Zauberers zu bewundern. Bis heute vertrauen sich die Gläubigen diesen mit ihren irdischen Wünschen an.

In einer Pagode am Höhleneingang soll ein Haar von Ashoka aufbewahrt werden, dem indischen Herrscher, der den Buddhismus über Asien verbreitet hat. Vom Höhleneingang bietet sich uns ein wunderschöner Blick auf die hügelige Landschaft mit ihren zahlreichen Pagoden. Auch unser heutiges Übernachtungsziel, das Conqueror Hotel ist von hier gut zu erkennen.

Aber zunächst gibt es ein kleines Malheur zu vermelden. Ausgerechnet unsere Reiseleiterin vermisst nach der Rückkehr aus der Höhlen- Pagode ihre Schlappen, die sie wie wir alle vor dem Eingang abgestellt hat. Nach umfangreicher Recherche stellt sich heraus, dass die Reiseleiterin einer dänischen Gruppe, die auch in unserem Hotel wohnt, die Schlappen verwechselt hat. Über diesen Umstand ist die Dänin sehr amüsiert, unsere Münchner Reiseleiterin eher nicht.

Auf dem Weg zum Hotel legen wir noch einen Stopp in einer kleinen Papiermanufaktur an der Landstraße ein, wo uns eine Shan- Familie die Papier- und Mönchsschirmherstellung vorführt. Für die Papierherstellung wird Borke von Maulbeerbäumen zerfasert und mit Wasser und Kleister zu einer Breipampe verarbeitet, die abschließend auf große Siebe gegossen wird. Nach 3- 5 Stunden Trockenzeit ist das Papier fertig, das man für die Herstellung von Sonnenschirmen für die Mönche benötigt.

Im Hotel angekommen beziehen wir die Gästebungalows und lassen uns im Hotelrestaurant das Dinner schmecken. Dann beginnt für einige von uns, mich eingeschlossen, eine weniger erfreuliche Nacht, deren Details ich dem geneigten Leser erspare. Nur soviel, es ist wohl ein Magen-Darm-Virus, der in den folgenden Tagen durch die ganze Gruppe wandern soll und nur 3 oder 4 Mitreisende verschont. Allen Asienreisenden sei dringend geraten, sich mit Medikamenten auf eine solche Situation einzustellen. Imodium und ein Elektrolyt- Glucose- Pulver gehören zwingend in die Reiseapotheke!


Tag 7 - Mittwoch, 11.11.2009

Die meiste Zeit dieses Tages werde ich im Bus verbringen. Während die Mitreisenden im nächstgrößeren Ort aussteigen um in den verstaubten Läden und Marktständen nach Souvenirs zu stöbern, bleibe ich im Bus und warte auf das Ende der heutigen Etappe. Doch bis dahin dauert es noch.

Was kann man für die Lieben zuhause mitbringen? Jede Menge Kitsch und Staubfänger, aber auch hochwertige handwerkliche Arbeiten, z.B. Lackwaren, Schnitzereien, Webarbeiten, Marionetten und Schmuck. Wie immer ist alles eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Die Straße zurück nach Heho windet sich durch sorgfältig bestellte Felder und Wälder. Überall wird geerntet: Weißkohl, Mais, Zwiebeln, Avocados, Goya, Melonen und viele Obstsorten. Dieser Landstrich ernährt seine Menschen wirklich gut.

Nachmittags fliegen wir mit Yangon Airways nach Mandalay. Den hiesigen neuen Flughafen wollen die größenwahnsinnigen Generäle auf Jumbo- Landetauglichkeit ausbauen. Vermutlich stecken aber militärische Überlegungen hinter diesem Vorhaben. Nach einer Stunde Fahrt sind wir im Hotel. Das Sedona ist ein luxuriöses Tagungs-, Hochzeits- und Touristenhotel mit schöner Poolanlage und tollem Restaurant. Mich interessiert heute nichts mehr. Ich schlafe mich 13 Stunden lang halbwegs gesund.

Weiter gehts nach Mandalay - Ayeyarwady - Bagan - Mount Popa.


*Maps courtesy of www.theodora.com/maps used with permission.

Hier gibt es Teil 1 des Reiseberichts als PDF zum Ausdrucken.

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Meine Reiseliteratur- Empfehlungen für Myanmar finden sich detailliert am Schluss
von Teil 3 des Reiseberichts.

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