Freitag, 09.11.2007
Über
den heutigen Freitag gibt es nicht viel zu berichten. Wir fliegen mit
einer De Haviland- Propellermaschine nach George, aber erst am Nachmittag.
Der Vormittag wird zum Ausschlafen
und - vornehmlich von unseren Damen - für einen finalen
Mall- Bummel in Sandton genutzt. In George wartet auf unsere Reisegruppe ein neuer
Bus und ein neuer Busfahrer. Er heißt Wujani, ist ein Schwarzer
und zeichnet sich durch eine sehr umsichtige und verantwortungsbewußte
Fahrweise aus. Danke Wujani! Zu seinen Hobbies zählt es, in einer Gospelband
zu singen. Kostproben bekommen wir von einer CD im
Bus zu hören.
Unser Tagesziel ist das nahegelegene Wilderness mit seinem kilometerlangen Sandstrand am Indischen Ozean. Wir checken ein im Protea Hotel Wilderness Resort. Das Personal im Restaurant und in der Bar dieses Hotel wird uns noch zur Verzweiflung bringen. Service und Bedienung stimmen hier überhaupt nicht, die Angestellten sind völlig überfordert, man wartet endlos auf die bestellten Getränke und anschließend auf die erbetene Rechnung. Aber das ist eben auch Afrika und wir (er-)tragen es mit Gelassenheit.
Samstag, 10.11.2007
Wir
fahren in die "Kleine Karoo", eine Hochebene hinter
den Outeniqua Bergen. Auf der Passtraße legen wir einen Stopp ein. Rike hat sich eine
besondere Überraschung einfallen lassen: Jeder von uns bekommt
von ihr einen Amarula Cream eingeschenkt. Das ist ein hiesiger Wildfrucht-Creme-Likör,
der aus den Früchten des Marula- Baums hergestellt wird und eine
gewisse Verwandschaft zum Baileys nicht verleugnen kann. Sehr lecker.
Nachdem der letzte Tropfen aus den Likörflasche ausgeschenkt ist
und auch ein Auswringen der Flasche nichts mehr nützt, setzen wir unsere
Fahrt fort. Unser Ziel ist die Safari-
Straußenfarm bei Oudtshoorn. Hier wird die Zucht von Straußen
einem interessierten Publikum vorgestellt. Es gibt einen "Showroom",
wo der Größenunterschied zwischen Hühner-, Emu- und
Straußenei demonstriert wird und Produkte aus Straußenleder,
-federn und -eiern ausgestellt sind. Zudem kann man einem aus dem Ei
schlüpfenden Straußenküken bei seinen Bemühungen
zusehen, sich aus der Schale zu befreien. Wir bekommen auch Welgeluk,
einen der schönsten "Federnpaläste" der Region zu
sehen. In diesem Gebäude residierte eine Familie der sogenannten
"Straußenbarone". Das Gebäude erinnert mich ein
wenig an die Südstaatenvillen in den USA. Hier ist es eben nicht
die Baumwolle, sondern die Straußen, die ihren Eigentümern
großen Reichtum gebracht haben..
Es folgt ein Höhepunkt des heutigen Tages: Vor einer abgezäunten Koppel ist eine Sitztribüne aufgebaut, auf der wir uns niederlassen. Freiwillige für einen Straußenritt werden gesucht, aber nur bis max. 80 kg Körpergewicht. Da scheide ich schon mal aus, Glück gehabt. Nachdem ich in diesem Jahr schon in Ägypten vom Kamel abgeworfen wurde, verspüre ich keinerlei Lust auf einen erneuten Abflug in den Sand. Karin und Marion melden sich furchtlos. Und bei dem folgenden Ritt auf einem wild davonrennenden Strauß machen beide eine wirklich gute Figur. Kompliment !
Zum Abschluß der Tour gibt es noch ein richtiges Wettrennen. Zwei Strauße werden von leichtgewichtigen Mitarbeitern der Farm als Jockeys geritten. Es siegt bezeichnenderweise ein Strauß namens Speedy Gonzales.
Nach diesem Rodeo wartet
im angrenzenden Restaurant der Farm ein Straußenfleisch- Lunch
auf uns. Straußenfleisch enthält wenig Cholesterin, ist besonders
fettarm und dennoch schmackhaft. Es hat mehr Ähnlichkeit mit Rindfleisch
als mit jedem Geflügel. Dazu gibt es einen lokalen Wein und wir
sind wieder mal wunschlos glücklich. Im angeschlossenen Souvenirshop
werden Straußenprodukte und Souvenirs verkauft. Ich kaufe mir
ein Straußenei, in dessen Schale kunstvoll die Weltkarte gefräst
ist und das zuhause als Lampenschirm dienen wird. Straußenei- Lampen verströmen
ein ungemein warmes Licht.
Frisch gestärkt geht es weiter zu den Cango- Caves. Die Tropfsteinhöhlen am Rand des Cango Valley kennzeichnet eine hohe Luftfeuchtigkeit bei 18 ° C Temperatur. Wir werden von einem einheimischen Führer durch die einzelnen Abschnitte geleitet. Dabei gibt er eine sängerische Kostprobe zur Demonstration der Höhlenakustik. Für mich heißt er nun "Luciano". Da wollen unsere Damen nicht nachstehen und stimmen den sakralen Kanon "dona nobis pacem" an. Wirklich sehr schön! Großes Kompliment!
Wie bei uns in Germanien haben auch hier die interessanten Abschnitte von Höhlensystemen Namen: "van Zyl´s Hall", "Botha´s Hall", "Rainbow Chamber", "Bridal Chamber", "Fairyland Chamber" und "Drum Room" seien hier beispielhaft genannt. Und Luciano dirigiert die Show durch Ein- und Ausschalten zielgerichteter Scheinwerfer.
Am abend wollen sich einige Gruppenmitglieder nach dem Dinner- Buffet im Hotel nicht durch die unfähigen Barkeeper nerven lassen und gehen in das kleine Örtchen Wilderness. Ich auch. Rike kennt hier einen Pub namens "Bongos" und der wird heute abend richtig gut frequentiert. Die jungen Leute hinter der Theke sind sehr geschäftstüchtig und wir bekommen sofort unsere bestellten Drinks. Prima. Es wird noch ein schöner und langer Abend...
Sonntag, 11.11.2007
Heute steht eine Fahrt auf der Gartenroute zum beliebten Ferienort Knysna
(gesprochen "Naisna") auf dem Programm. Wir sind schon am
Vormittag da und unternehmen zunächst
eine gemütliche Bootsfahrt mit dem "Butterschiff" auf
der Lagune. Es ist Frühschoppenzeit und Angelika kreiert den Slogan
"Eine Welt in einem Glas", was großen Anklang findet.
Die Lagune von Knysna wird zum Meer hin von den Knysna Heads begrenzt,
großen Felsen, die quasi das Einfahrtstor bilden. Dahinter beginnt
der Indische Ozean, der heute ziemlich aufgewühlt wirkt. Die
Schaumkronen auf den Wellenkämmen deuten auf schwere See hin. Hier
in der Lagune ist es dagegen trotz starken Windes gut auszuhalten. Am
Ufer beobachten wir eine Zeremonie, bei der erwachsene Gläubige
im Seewasser zur Taufe untergetaucht werden.
Der Ort der Taufe ist auch unser mittagliches Ziel. Hier findet sich das Paquita´s Restaurant, bei dem wir reserviert haben. Knysna ist für die Qualität der in der Lagune gezüchteten Austern bekannt und da liegt eine Kostprobe dieser delikaten Muscheln nahe. Bei Austern scheiden sich bekanntlich die Geschmäcker - entweder man mag sie oder eben nicht. Aus unserer Gruppe entscheiden sich neben mir nur eine Handvoll weiterer Teilnehmer für die Knysna Oysters, deren Qualität mit den besten Austern der Welt mithalten kann. Dazu gibt es einen spritzigen Winzersekt und einen Sauvignon Blanc. Sehr lecker! Aber auch die anderen Mitreisenden haben delikaten Fische und Seafood gewählt wie z.B. Garnelen, Calamaren und "Linefish". Letzteres ist die Bezeichnung für den angelfrischen Fisch des Tages, meist Yellowtail.
Der Nachmittag in Wilderness gehört dem Strandleben - bis ein Gewitter aufzieht. Nach dem abendlichen Buffet geht es dann wieder ins Bongos, diesmal sind wir die einzigen Gäste. Rüdiger und Günter geben dem Wirt Spezialrezepte für Cocktails "German Style", die er begeistert in sein vorhandenes Repertoire aufnimmt.
-> nächste Etappe: Hermanus und
Kapstadt
Hier
gibt es den Reisebericht
(Teil 3) als PDF zum Ausdrucken.
Und hier gehts zurück zur Startseite: www.travelhomepage.de (falls es mit dem Slide-In-Menü am linken Rand nicht klappen sollte...)